ABB-Aktie steigt: Umsatz steigt - Spin-off der Sparte Robotics in Q2 2026 geplant
ABB hat im ersten Quartal 2025 den Umsatz leicht gesteigert. Der Auftragseingang zog im Vergleich zum Vorjahr etwas stärker an. Die operative Gewinnmarge legte unter anderem dank eines Immobilienverkaufs klar zu. Der Auftragseingang zog um drei Prozent auf 9,21 Milliarden US-Dollar an, wie der Hersteller von Industrierobotern, Ladestationen für E-Autos oder Automationslösungen am Donnerstag mitteilte. Auf vergleichbarer Basis lag das Plus bei 5 Prozent.
Etwas moderater hat sich der Umsatz entwickelt: Dieser erhöhte sich um ein Prozent auf knapp 8 Milliarden US-Dollar, auf vergleichbarer Basis ergab sich hier eine Zunahme um 3 Prozent. Die Profitabilität hat sich dank des Verkaufs einer Immobilie deutlich verbessert. Die operative Marge (EBITA) erhöhte sich um 2,3 Basispunkte auf 20,2 Prozent. Der Effekt aus dem Immobilienverkauf trug 1,7 Prozentpunkte zur Margenerhöhung bei.
Der Überschuss verbesserte sich um 22 Prozent auf 1,12 Milliarden US-Dollar. Die Erwartungen der Analysten hat ABB damit außer beim Umsatz auf allen Stufen übertroffen. Die bisherigen Prognosen für das Gesamtjahr 2025 werden bestätigt. Demnach wird ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich und eine höhere Marge als im Vorjahr angepeilt.
Für das laufende zweite Quartal stellt das Management ein Wachstum des vergleichbaren Umsatzes im mittleren einstelligen Bereich und eine stabile EBITA-Marge gegenüber dem Vorjahr in Aussicht.
Spin-off der Sparte Robotics in Q2 2026 geplant
ABB will ihre Division Robotics abspalten und eigenständig an die Börse bringen. "Die Abspaltung schafft Mehrwert sowohl für die Division Robotics und als auch für ABB als Gesamtunternehmen", begründete Konzernchef Morten Wierod diesen Entschluss. Das Geschäft mit Robotern sei in seinen Märkten gut positioniert und befinde sich in guter Form, fügte er an. Außerdem könne sich ABB danach noch besser auf das Kerngeschäft Automation und Elektrifizierung konzentrieren. Synergien zwischen Robotics und dem Rest von ABB gebe es kaum.
An welcher Börse die Aktien dereinst notiert sein werden - der Gang an die Börse ist für das zweite Quartal 2026 vorgesehen - ist noch offen. Diese Frage werde noch geprüft, meinte das Management. Sowohl die SIX Swiss Exchange kommt infrage, als auch die schwedische Börse. Robotics produziert außer in China und den USA auch in Schweden.
Finanzchef Timo Ihamuotila wies darauf hin, dass bei einem Unternehmen dieser Größe eine Doppelnotierung nicht üblich sei. Die Frage, wie hoch die Division dereinst bewertet werden könnte, bleibt vorläufig ebenfalls noch offen.
IPO E-Mobility nicht vor 2026
Bekanntlich will ABB schon länger auch den Bereich E-Mobility über ein IPO an die Börse bringen. Wegen der schlechten Geschäftsentwicklung wurde dieses Vorhaben allerdings verschoben, bis es in der Sparte wieder gut läuft. Im ersten Quartal 2025 hat E-Mobility erneut einen Verlust ausgewiesen, Wierod sieht dennoch Licht am Ende des Tunnels.
"Wir sind mit E-Mobility auf einem guten Weg, auch wenn es im laufenden Jahr noch keine IPO-Aktivitäten geben wird", meinte er dazu. Das IPO findet demnach frühestens im Jahr 2026 statt. Er verwies auf die mittlerweile erneuerte Produktepalette der Division und auch auf neue Aufträge.
Auf die Frage, ob ABB weitere Devestitionen oder Akquisitionen plane, antwortete Wierod: "Ein aktives Portfolio-Management bleibt für uns eine ständige Aufgabe."
Handelsstreit als Risikofaktor
ABB hat am Morgen die Prognose von Ende Januar zum Umsatzwachstum und zur Entwicklung der Marge bestätigt, gleichzeitig aber auf die erhöhten Unsicherheiten im globalen Geschäftsumfeld verwiesen.
"Wir sind nicht immun gegenüber der weltweiten Entwicklung der Wirtschaft", erklärte er dazu. ABB wolle sich indes auf diejenigen Faktoren fokussieren, die beeinflussbar seien. Er sieht ABB weiterhin gut aufgestellt und verwies einmal mehr auf die jeweils lokale Produktion. "Wir haben praktisch keine Importe in die USA aus China."
Eine Abschwächung der Wirtschaft macht er bislang nicht aus, auch nicht in den USA. Die Nachfrage dort sei im ersten Quartal und insbesondere auch Ende März gut gewesen.
Die ABB-Aktie notiert an der SIX zeitweise 0,46 Prozent im Plus bei 41,79 Franken.
ZÜRICH (dpa-AFX)
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