Aktien aus dem Luxussektor wegen Richemont-Zahlen schwach: HUGO BOSS, LVMH, Kering tiefrot
Nach dem enttäuschenden Bericht zum ersten Geschäftshalbjahr ging es auch für andere Werte des Sektors bergab. So sackten die Kering-Aktien in Frankreich zuletzt um 6,02 Prozent auf 225,65 Euro ab. Die Titel der Branchengröße LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton büßten in Paris zeitgleich 3,36 Prozent auf 598,20 Euro ein, im XETRA-Handel wurden die Papiere von HUGO BOSS 3,46 Prozent tiefer bei 41,57 EUro gehandelt.
Die Analysten von Bernstein Research führten die Enttäuschung bei Richemont vor allem auf das überraschend schwache Geschäft mit Luxusuhren zurück. Dagegen habe sich das Schmucksegment robust gezeigt, schrieb der Experte Luca Solca in einem ersten Kommentar. Die Schwäche bei Uhren lastete auch auf den Aktien von Swatch. Sie gaben mit 6,24 Prozent Abschlag auf 164,55 CHF in der Schweiz noch stärker nach als Richemont.
Hinzu kamen Aussagen zum wichtigen chinesischen Markt. "Das Konsumentenvertrauen in China ist seit längerem sehr schwach und wir wissen nicht, wann sich die Nachfrage dort erholen wird", sagte der seit Anfang Juni als Richemont-Konzernchef amtierende Nicolas Bos in einer Telefonkonferenz. Die Konsumentenstimmung in China sei mit Blick auf die Konjunktursorgen, die schwachen Immobilienmärkte und weitere ungünstige Faktoren möglicherweise so schwach wie nie zuvor.
Am Freitag konnte auch eine weitere Maßnahme zur Entlastung der Wirtschaft Chinas die Sorgen der Anleger nicht mindern. So kündigte die Regierung ein Umschuldungsprogramm für seine Lokalregierung an. Der Umfang beeindruckte laut Börsianern aber nicht. Zudem habe es an Details zu möglichen weiteren Maßnahmen gemangelt.
ZÜRICH (dpa-AFX)
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