Deutsche Bank- und Commerzbank-Aktien unter Druck: Zollpanik erwischt Bankensektor
Seit der von US-Präsident Donald Trump losgetretenen US-Zoll-Lawine verlor der Branchenindex Stoxx Europe 600 Banks in drei Tagen bis zu 21 Prozent, während der gesamteuropäische Auswahlindex Stoxx Europe 600 "nur" 13,5 Prozent abgab.
Im DAX verloren die Aktien der Deutschen Bank gut ein Viertel an Wert und verteidigten die einfache 200-Tage-Durchschnittslinie nur noch mit Mühe. Das Jahresplus von gut 41 Prozent war zwischenzeitlich komplett dahin.
Am Montag steht die Deutsche Bank-Aktie via XETRA zeitweise 2,85 Prozent tiefer bei 18,26Euro.
Commerzbank-Papiere bleiben indes auch nach minus 23 Prozent in drei Tagen mit Blick auf das Jahr 2025 noch deutlich in der Gewinnzone.
Am Montag beträgt ihr Minus im XETRA-Handel zeitweise 0,1 Prozent auf 20,39 Euro.
Der starke Jahresbeginn habe vier Gründe gehabt, erklärte der Branchenexperte Chris Hallam von Goldman Sachs: Steigende Zinsen, Hoffen auf ein Ende des Ukraine-Kriegs, eine starke Berichtssaison sowie verbesserte Konjunkturaussichten infolge des deutschen Infrastrukturpakets. Die Punkte Eins und Vier hätten sich mit den jüngsten Zoll-Nachrichten erledigt. Er sieht nun eine höhere Bewertungsfragilität infolge unsicherer Entwicklung von Zinsen und Kreditkosten sowie des schwächeren Konjunkturbilds.
Am Freitag hatten die Experten der Investmentbank Jefferies darauf hingewiesen, dass die Geldinstitute neben dem Zinsaspekt auch indirekt unter den Zöllen durch sinkende Kreditwürdigkeit der von ihnen finanzierten Sektoren leiden könnten.
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FRANKFURT/PARIS/LONDON (dpa-AFX)
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