Porsche SE-Aktie in Rot: "Erheblich negatives" Konzernergebnis 2024 erwartet
Bei der Vorbereitung des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2024 sei ein voraussichtlicher Wertberichtigungsbedarf bei den Beteiligungsbuchwerten der Volkswagen AG und der Porsche AG festgestellt worden, hieß es in einer Mitteilung am Freitagabend. Demnach erwartet der Vorstand, dass das Konzernergebnis nach Steuern 2024 "erheblich negativ" sein wird. Bislang hatte das Unternehmen für das Konzernergebnis nach Steuern 2,4 bis 4,4 Milliarden Euro erwartet. Wie es weiter hieß, hat das dies keine Auswirkungen auf die Prognosen der Volkswagen AG und der Porsche AG.
Die Prognose für die Nettoverschuldung bestätigte die Porsche SE mit 5,0 bis 5,5 Milliarden Euro. Der Vorstand gehe unverändert von der Ausschüttung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2024 aus, heißt es in der Mitteilung.
Der voraussichtliche Wertberichtigungsbedarf ist laut Porsche SE nicht zahlungswirksam, sondern rein bilanziell. "Finanziell ist die Porsche SE unverändert sehr solide aufgestellt, die Finanzkraft ist weiter unverändert hoch", so die Mitteilung. Weiter hieß es, man unterstütze den gesamten Volkswagen Konzern unvermindert bei der Erreichung seiner strategischen Ziele und sei weiterhin überzeugt vom langfristigen Wertsteigerungspotenzial der Kernbeteiligungen.
Hintergrund für das Wertberichtigungsrisiko ist den weiteren Angaben zufolge, dass die Porsche SE für Ihre Bilanzierung derzeit nicht auf die Ergebnisse einer aktuellen verabschiedeten Planung der Volkswagen AG und der Porsche AG zurückgreifen könne. Zur Durchführung der Werthaltigkeitsprüfungen für die beiden Kernbeteiligungen würden daher insbesondere externe Analystenerwartungen zur Ableitung künftiger Zahlungsströme verwendet.
Aktuell gehe man auf dieser Basis von einer außerplanmäßigen Wertberichtigung des Konzernbuchwerts der Beteiligung an der Volkswagen AG im Bereich von voraussichtlich 7 bis 20 Milliarden Euro und des Konzernbuchwerts der Beteiligung an der Porsche AG im Bereich von voraussichtlich 1 bis 2 Milliarden Euro aus.
Das Unternehmen erwartet, dass die Konzernbuchwerte nach der Neubewertung für die Beteiligungen weiterhin deutlich oberhalb der anteiligen Börsenwerte liegen.
Porsche SE-Aktien fangen sich nach schwachem Start etwas
Autowerte haben zu Wochenbeginn einen vergleichsweise schweren Stand. Besonders deutlich bergab ging es zeitweise für die Papiere der Beteiligungsholding Porsche SE nach einer "Gewinnwarnung für die Geschichtsbücher", wie der Experte Daniel Schwarz vom Investmenthaus Stifel schrieb. Sie verloren via XETRA bis zu 3,3 Prozent, konnten sich an ihrer 21-Tage-Linie aber stabilisieren. Zum Handelsschluss lagen sie noch 2,19 Prozent im Minus bei 35,22 Euro.
Schwarz betonte, dass die nicht zahlungswirksamen Ergebniseffekte keinen Einfluss auf die Prognose für die Nettoverschuldung haben und es für 2024 dennoch eine Dividende geben werde. Porsche SE-Papiere seien der günstigste Wert im Stoxx Europe 600, was das Kurs-Gewinn-Verhältnis betreffe. Der Markt schere sich allerdings nicht um den Buchwert der Beteiligungen, und nehme sogar auf ihren Marktwert einen heftigen Abschlag vor. Wenn man weitere Beteiligungen eingehe, würde dies aber nur den Holding-Abschlag vergrößern. Er bleibt daher mit "Hold" an der Seitenlinie.
DOW JONES / dpa-AFX
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