Welche Halbleiteraktien 2025 Kurspotenzial haben - NVIDIA-Aktie, Marvell Technology und die Konkurrenz im Check

23.12.2024 22:24:00

Die NVIDIA-Aktie hat 2024 eine kräftige Kursrally aufs Parkett gelegt. Der Anteilsschein ist so hoch geflogen, dass sich viele Anleger fragen, ob der Aufwärtstrend auch im neuen Jahr noch hält. Was Analysten glauben und welche Alternativen es gibt.

• Analysten nehmen Halbleitertitel unter die Lupe
• NVIDIA & Co. mit weiterem Kurspotenzial
• Nicht alle Titel dürften Anleger 2025 zufriedenstellen

Rund 160 Prozent Kursplus im Jahr 2024: Wer Anfang des Jahres bei NVIDIA eingestiegen ist, dürfte sich die Frage stellen, ob es bereits Zeit ist, Kasse zu machen. Immerhin schwächelte der KI-Riese unlängst an der Börse, immer wieder wurde die Erfolgsgeschichte zeitweise ausgebremst. Analysten haben den Branchenprimus im Bereich Künstliche Intelligenz weiter auf den Kaufzetteln, doch wie weit kann die Rally ihn noch tragen und welche möglichen Alternativen gibt es im Halbleitersegment?

NVIDIA-Aktie - Weiter mit Kurspotenzial

Geht es nach Analysten, ist die NVIDIA-Rally auch 2025 noch nicht vorbei. Bei TipRanks traut man dem Anteilsschein des US-Unternehmensriesen, der 2024 zwischenzeitlich zum wertvollsten börsennotierten Konzern der Welt aufgestiegen war, weitere Kursgewinne zu. Das durchschnittliche Kursziel für die kommenden zwölf Monate liegt bei 177,14 US-Dollar und damit etwa 31,5 Prozent oberhalb des aktuellen Börsenniveaus (Stand: Schlusskurs vom 20. Dezember 2024).

Viele Experten setzen auf die neue Chipgeneration Blackwell, die sich als zusätzlicher Katalysator für das Geschäft von NVIDIA erweisen dürfte. Die neuen Blackwell-Chips sollen nicht nur eine deutlich höhere Leistung liefern, sondern auch mehr Energieeffizienz an den Tag legen, als vorangegangene Chip-Generationen.

Doch NVIDIA ist nicht der einzige Halbleiterhersteller, dem Experten für 2025 Potenzial bescheinigen.

Micron Technology-Aktie: Zug nach oben?

Einer der größten Analystenlieblinge ist dabei Micron Technology. Auch wenn die jüngsten Quartalszahlen nicht überzeugend ausgefallen waren und der Halbleiterkonzern insbesondere bei der Gewinnentwicklung enttäuscht hatte, sehen Experten auf TipRanks den Anteilsschein unterbewertet. Einen Sprung auf rund 137 US-Dollar trauen sie der Micron-Aktie durchschnittlich im Jahr 2025 zu - damit würde der Anteilsschein rund 52 Prozent höher notieren als zuletzt (Stand: Schlusskurs vom 20. Dezember 2024). Dabei dürfte auch eine Rolle spielen, dass die Micron-Aktie 2024 - anders als NVIDIA - nicht als Outperformer unterwegs war.

Advanced Micro Devices-Aktie vor Erholung?

Für einen Kurssprung um rund 53 Prozent auf 182,18 US-Dollar ist Experten auf TipRanks zufolge die AMD-Aktie in den kommenden zwölf Monaten gut (Stand: Schlusskurs vom 20. Dezember 2024). Auch bei AMD hatte die jüngste Berichtsvorlage auf Anlegerseite für lange Gesichter gesorgt, hinzu kommen immer wieder Sorgen um die Folgen der angespannten Situation zwischen den Vereinigten Staaten und China, auf die AMD-Anleger in der Vergangenheit besonders empfindlich reagierten. Das schlägt sich dann auch in einer tiefroten Performance-Bilanz an der Börse wieder. Dass Analysten hier Erholungspotenzial sehen, dürfte Anleger aber zumindest teilweise erleichtern.

STMicroelectronics-Aktie: Kommt 2025 die Wende?

Tiefrote Spuren hat 2024 auch die Aktie von STMicroelectronics in den Depots der Anleger hinterlassen. Der Wert des Anteilsschein hat sich seit Jahresstart in etwa halbiert - auch eine Folge der immer wieder gesenkten Umsatzprognosen. Zuletzt hatte der Chipkonzern seine Erwartungen an die Erlöse im Oktober zusammengestrichen. Diese vergleichsweise schwache Geschäftsentwicklung ist auch dem Fokus auf die schwächelnde Automobilindustrie zu schulden: Die Nachfrageschwäche schlägt sich direkt auch bei STMicro nieder. Dennoch erwarten Analysten auf TipRanks hier für 2025 eine Erholung: Das durchschnittliche Kursziel für die kommenden zwölf Monate liegt mit 34,63 US-Dollar rund 41 Prozent oberhalb des derzeitigen Börsenkurses (Stand: Schlusskurs vom 20. Dezember 2024).

Intel-Aktie - Mögliche Gewinne dürften Verluste nicht ausgleichen

Eine kräftige Kurserholung erhoffen sich wohl auch Anleger von Intel, immerhin hat die Intel-Aktie 2024 derart kräftig an Boden verloren, dass sich der Wert der Intel-Aktie um mehr als 60 Prozent reduziert hat (Stand: Schlusskurs vom 20. Dezember 2024). Diese Verluste dürfte Intel auch im neuen Jahr kaum aufholen, wenn man die Analystenbewertungen als Vergleichsmaßstab heranzieht. Experten trauen der Intel-Aktie für 2025 zwar ein Kursplus von rund 26 Prozent zu (das durchschnittliche Kursziel liegt bei 24,53 US-Dollar), angesichts des massiven Abwärtstrends der letzten Monate ist das aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Dass QUALCOMMkein Übernahmeinteresse mehr bekundet, hat zwischenzeitliche Kurshoffnungen zunehmend schwinden lassen. Der Rauswurf aus dem etablierten Dow Jones-Index und dass ausgerechnet NVIDIA den Platz von Intel eingenommen hat, zeugt ebenfalls nicht von positiven Aussichten für die Aktie.

ASML-Aktie - Wird 2025 besser?

Auch bei ASML lief das Jahr 2024 für Anleger alles andere als zufriedenstellend. Schwache Quartalszahlen hatten als Belastungsfaktor agiert, auch Sorgen um das China-Geschäft setzten der ASML-Aktie zu. Zwar fielen die Verluste bei den ASML-Titeln deutlich geringer aus als bei Intel oder STMicro, dennoch waren unter dem Strich keine Börsengewinne zu sehen. Das könnte sich im neuen Jahr ändern, denn mit einem durchschnittlichen Kursziel von 890,75 US-Dollar hätte die Aktie Analysten zufolge in den nächsten zwölf Monaten ein Aufwärtspotenzial von 26,23 Prozent (Stand: Schlusskurs vom 20. Dezember 2024).

Taiwan Semiconductor-Aktie

Deutlich überzeugender hat 2024 die TSMC-Aktie performt und mehr als 80 Prozent an Wert gewonnen (Stand: Schlusskurs vom 18. Dezember 2024). Dazu trugen auch die positiven Aussichten des Unternehmens im Boom-Segment Künstliche Intelligenz bei, die sich in starken Quartalszahlen niedergeschlagen hatten. Anleger, die nun bei der ADRS-Aktie darüber nachdenken, Gewinne mitzunehmen, sollten auch die Analystenbewertungen für den Anteilsschein des taiwanesischen Halbleiterherstellers in diese Entscheidung einfließen lassen. Auf TipRanks liegt das durchschnittliche Kursziel für die Aktie bei 232,50 US-Dollar, damit wäre noch rund 18 Prozent Luft nach oben.

Texas Instruments-Aktie mit Klumpenrisiko China

Texas Instruments gehört zu den Halbleiteraktien, die sich 2024 unterdurchschnittlich entwickelten. Während NVIDIA etwas neue Rekordhöhen erreicht hat, zeigt sich die Texas Instruments-Aktie zwar ebenfalls höher, performte dabei aber deutlich schwächer als der breite Markt. Auch für das neue Jahr rechnen Analysten mit Kursgewinnen, angesichts eines überschaubaren Kurspotenzials von rund 15 Prozent fällt das Kursziel mit 215,59 US-Dollar aber vergleichsweise bescheiden aus (Stand: Schlusskurs vom 20. Dezember 2024). Einer der Hauptbelastungsfaktoren für Texas Instruments bleibt dabei wohl auch 2025 das Klumpenrisiko in China. Denn der US-Konzern erzielt einen großen Teil seiner Erlöse in der Region, die sich mit den USA nach der Machtübernahme durch Donald Trump im Januar einen verschärften Handelskrieg liefern dürfte.

Marvell Technology-Aktie - NVIDIA-Nachfolger in den Startlöchern?

Gute Aussichten, seine starke Börsenperformance 2024, als es an der NASDAQ rund 75 Prozent nach oben ging, fortzusetzen, hat Marvell Technology. Der Halbleiterhersteller hat unlängst überzeugende Zahlen vorgelegt und dabei insbesondere von der starken KI-Nachfrage profitiert. Einige Experten sehen hier bereits einen Nachfolger von NVIDIA in den Startlöchern stehen, in ihren Kursprognosen schlägt sich diese Einschätzung aber nur bedingt wieder. Das durchschnittliche Kursziel für die Marvell-Aktie liegt bei 123,61 US-Dollar und damit rund 10,5 Prozent oberhalb des derzeitigen Kursniveaus (Stand: Schlusskurs vom 20. Dezember 2024). Allerdings ist die Aktie in den letzten Wochen des Jahres auch überproportional gut gelaufen.

Broadcom - Zenit bereits erreicht?

Für Investoren, die nach einem Halbleitertitel suchen, bei dem sich Gewinnmitnahmen zum Jahresende lohnen, bietet sich die Broadcom-Aktie an. Nach einer Kursverdopplung im Jahr 2024 wird die Luft aus Analystensicht inzwischen zunehmend dünner. Insbesondere nach dem zwischenzeitlichen Sprung der Marktkapitalisierung über die Marke von einer Billion Dollar dämpfen Experten die Erwartungen für die Broadcom-Aktie in den nächsten zwölf Monaten. 233,33 US-Dollar trauen Analysten dem Anteilsschein zu - zum aktuellen Kurswert wäre dies ein überschaubares Plus von 5,68 Prozent (Stand: Schlusskurs vom 20. Dezember 2024).

Halbleitertitel bleiben im Anlegerfokus

Halbleitertitel dürften auch im neuen Jahr weiter im Anlegerfokus stehen, allerdings ist damit zu rechnen, dass sich das Interesse auf mehrere Titel verteilt. Auch wenn Branchenprimus NVIDIA weiter beste Kursaussichten hat, halten Analysten auch andere Branchenvertreter für lohnenswerte Investmentziele. Wo die Reise hingeht, werden die kommenden Monate zeigen.



Redaktion finanzen.net

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