Tesla droht Milliardenverlust: Rückruf und Trump lassen Anleger schlussendlich doch kalt
• Emissionsgutschriften für Tesla mit Trump 2.0 in Gefahr
• Droht ein Milliardenloch?
• Rückruf belastet Aktie zusätzlich
Rund 57 Prozent hat die Tesla-Aktie seit der Trump-Wahl im November bis Ende vergangener Woche an der NASDAQ zulegen können. Allerdings wurden Anleger in den letzten Wochen zunehmend skeptischer: Noch vor rund einem Monat wurde die Tesla-Aktie um rund 15 Prozent über dem aktuellen Kursniveau gehandelt. Ein Bericht vom Wochenende rückt nun zunehmend ins Bewusstsein der Anleger und sorgt für zusätzlichen Gegenwind.
Emissionsgutschriften in Gefahr
Die US-amerikanische Nachrichten-Website Axios hatte am Wochenende berichtet, dass Teslas Emissionsgutschriften durch Trumps Politik gefährdet seien. Tesla habe elf Milliarden US-Dollar aus dem Verkauf von Emissionsgutschriften an konkurrierende Autohersteller, die die strengen Emissionsziele nicht erreichen konnten, erhalten, fasst das Portal zusammen. Dies sei leicht verdientes Geld, das allerdings unter Trump nicht mehr so leicht fließen könnte, wenn der neue US-Präsident die Vorschriften aus der Biden-Ära zurücknimmt.
Allein in den ersten neun Monaten stammten 43 Prozent des Nettogewinns von Tesla aus Emissionsgutschriften. Sollte sich an der aktuellen Politik nichts ändern, dürfte dieser Wert eher steigen als fallen, denn die Emissionen der Autoflotten müssen in den kommenden Jahren deutlicher sinken. Ein Wegfall der Gutschriften dürfte auf der anderen Seite ein tiefes Loch in der Tesla-Bilanz hinterlassen, auch vor dem Hintergrund, dass die Nachfrage nach Elektroautos zunehmend schwächelt.
"Wenn diese Gutschrifteneinnahmen verschwinden, würde Tesla - angesichts sinkender Fahrzeugverkäufe - eine Gewinnspanne aufweisen, die hinter der von GM zurückbleibt", schreibt Axios. Im Oktober hatte Tesla über langfristige Verträge berichtet, die den Verkauf von Gutschriften im Wert von 4,7 Milliarden US-Dollar, darunter 683 Millionen US-Dollar Umsatz, der in den nächsten 12 Monaten erwartet wird, umfassen.
Rückruf drückt die Anlegerstimmung zusätzlich
Darüber hinaus drückt zum Wochenstart noch eine weitere Nachricht auf die Anlegerstimmung: Wie CNBC berichtet, muss Tesla in den USA insgesamt 239.000 Fahrzeuge zurückrufen. Der Rückruf gilt für Teslas Limousinen Model 3 und Model S (2024-2025) sowie für seine SUVs Model X und Model Y (2023-2025). Als Grund nennt das Portal defekte Rückfahrkameras, die ausfallen und damit zu Problemen führen könnten. In einem Brief an die US-Automobilaufsichtsbehörde schrieb Tesla: "Eine Rückfahrkamera, die kein Bild anzeigt, verringert die Sicht des Fahrers nach hinten und erhöht so das Unfallrisiko".
Im konkreten Fall habe Tesla 887 Garantieansprüche und Dutzende von Feldberichten erhalten. Gegenüber der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA), der zivilen US-Bundesbehörde für Straßen- und Fahrzeugsicherheit, habe Tesla aber mitgeteilt, dass keine Verletzungen, tödlichen oder sonstigen Kollisionen bekannt seien, die auf die Ausfälle der Rückfahrkamera zurückzuführen seien.
Anleger schien dies schlussendlich zu beruhigen. Die enttäuschende Gemengelage schickte die Tesla-Aktie im NASDAQ-Handel zunächst abwärts, am Ende stand aber ein Plus von 2,17 Prozent auf 403,31 US-Dollar.
Redaktion finanzen.net
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