Harzburger Führungsmodell

Harzburger Führungsmodell - Definition

Von Reinhard Höhn, dem Gründer der Führungsakademie in Bad Harzburg, entwickeltes Führungsmodell, das auch als "Führung im Mitarbeiterverhältnis" bezeichnet wird. Dieses Konzept lässt sich von dem Grundgedanken leiten, dass die Motivation von Mitarbeitern durch Delegation (Management by Delegation) von Verantwortung und die Übertragung selbständiger Aufgabenbereiche gefördert werden kann. Jeder Mitarbeiter erhält daher ein fest umgrenztes (autonomes) Aufgabengebiet mit Kompetenz und eigenverantwortlicher Entscheidungs- und Handlungsbefugnis. Für diesen Aufgabenbereich trägt er aber auch die volle Verantwortung. Der Vorgesetzte darf in den jeweiligen Bereich - abgesehen von extremen Ausnahmefällen (Management by Exception) - nicht eingreifen. Hauptbestandteil des Modells sind umfangreiche Führungsanweisungen bzw. Führungsgrundsätze und Stellenbeschreibungen. Die Führungsanweisungen enthalten detaillierte Rechte und Pflichten eines Vorgesetzten bezüglich der Information, Kontrolle und Bewertung von Mitarbeitern. Diese Detailliertheit drückt sich beispielsweise in mehrseitigen Anweisungen zur Gestaltung von Mitspracherechten (Mitbestimmung) aus. Die Stellenbeschreibungen beinhalten umfangreiche Aussagen zu den jeweiligen Kompetenzen und Verantwortlichkeiten des Stelleninhabers. Kritiker werfen dem Modell eine zu starke Bürokratisierung vor. Bezeichnenderweise wurde dieses Modell vielfältig in Kommunalverwaltungen und anderen öffentlichen Institutionen eingeführt.

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Schneck (Hrsg.), Lexikon der Betriebswirtschaft, 9. Auflage, München 2015

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