Bank of Japan behält ultralockere Geldpolitik bei - Höhere Inflation erwartet
In Japan dürfte die Inflation im laufenden Haushaltsjahr über das Ziel der Notenbank von 2 Prozent steigen.
Wie aus dem vierteljährlichen Ausblick der Bank of Japan (BoJ) hervorgeht, rechnet sie im Fiskaljahr bis Ende März 2023 mit einer Kerninflation von 2,3 Prozent. Bisher war sie von 1,9 Prozent ausgegangen. Bei ihrer geldpolitischen Sitzung behielt die BoJ unterdessen ihre ultralockere Geldpolitik bei, um die wirtschaftliche Erholung des Landes von den Folgen der Corona-Pandemie zu unterstützen.
So hält die BoJ an ihrem Minuszins von 0,10 Prozent und an dem Zielwert für die zehnjährige Staatsanleihe von Null fest.
Im Vergleich zu den meisten anderen Volkswirtschaften hält sich die Inflation in Japan in Grenzen. In den USA stieg die Teuerung im Juni auf 9,1 Prozent. Von der Federal Reserve wird im Juli ein weiterer Zinsschritt über 0,75 Prozentpunkte erwartet. Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte am heutigen Donnerstag erstmals seit fast genau elf Jahren ihre Leitzinsen anheben.
Die lockere Geldpolitik Japans hat zur Abwertung des Yen gegenüber dem Dollar beigetragen. Nach der Ankündigung der BoJ stand der Yen bei 138,21 je Dollar. Vergangene Woche war die japanische Währung auf den tiefsten Stand seit 24 Jahren gefallen.
Für das Folgejahr bis März 2024 geht die BoJ von einem Abklingen der Inflation auf 1,4 Prozent aus, im Jahr darauf rechnet sie mit einer Kernteuerung von 1,3 Prozent.
Die japanische Wirtschaft dürfte im laufenden Fiskaljahr um 2,4 Prozent wachsen. Im Bericht vor drei Monaten waren noch 2,9 Prozent projiziert worden. Für die beiden Folgejahre werden 2,0 Prozent und 1,3 Prozent Wachstum angenommen.
Von Megumi Fujikawa
TOKIO (Dow Jones)
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