Minutes

Bank of England traf jüngste Entscheidungen einstimmig

18.09.13 11:06 Uhr

Die jüngsten Entscheidungen der Bank of England zu Leitzins und quantitativer Lockerung sind im geldpolitischen Rat offenbar einstimmig getroffen worden.

Wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Sitzungsprotokoll (Minutes) hervorgeht, stimmten Anfang September alle Mitglieder des Ausschusses MPC für einen unveränderten Kurs. Das neunköpfige Gremium sprach sich einstimmig dafür aus, zum einen den Leitzins auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent zu belassen. Zum anderen wurde das Programm zur quantitativen Lockerung, dessen Volumen von 375 Milliarden Pfund schon seit langem ausgeschöpft ist, nicht aufgestockt.

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    Der Mitschrift zufolge hält es keiner der Notenbanker gegenwärtig für erforderlich, die bereits expansive Geldpolitik weiter zu lockern. Als Grund wird das beschleunigte Wachstum genannt. Die Entwicklung bringt die Notenbank jedoch zusehends in die Zwickmühle: Weil sich die Konjunktur erholt und die Arbeitslosigkeit sinkt, nehmen Marktteilnehmer der Notenbank ihr Zinsversprechen nicht mehr ab. Die Bank of England hatte im August in Aussicht gestellt, von Zinsanhebungen so lange absehen zu wollen, bis die Arbeitslosenquote auf sieben Prozent fällt. Derzeit liegt sie bei 7,7 Prozent.

    Die Notenbank rechnet erst im Laufe des Jahres 2016 damit, dass der Schwellenwert bei der Arbeitslosenquote erreicht wird. An den Finanzmärkten wird jedoch ein früherer Zeitpunkt und damit eine frühzeitigere Zinsanhebung erwartet. Nicht zuletzt deswegen sind die Marktzinsen in Großbritannien trotz des Zinsversprechens der Notenbank in den letzten Wochen deutlich gestiegen. Um diesem Trend entgegenzuwirken, bekräftigt die Bank of England nun, dass das Erreichen des Schwellenwerts keine automatischen Zinsanhebungen auslöse./bgf/jkr

LONDON/FRANKFURT (dpa-AFX)