Deutsche-Bank-Chef Fitschen greift EZB an
Der Co-Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, zeigt sich angesichts der derzeitigen Liquiditätsschwemme besorgt.
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"Die billige Liquidität von der Zentralbank ist nicht gesund", sagte Fitschen, der seit April auch Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken ist, der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. "Wir sollten möglichst schnell dahin kommen, dass die Realzinsen positiv werden", so der Manager.
Eine Rückkehr zur Normalität sei zwar erklärtes Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB), es sei aber wichtig, den richtigen Weg für die Umkehr zu finden, um "nicht sofort den nächsten Kollaps zu provozieren", so Fitschen weiter.
Dass die Deutschen wegen der niedrigen Zinsen nun mehr konsumieren und weniger sparen, hieß Fitschen jedoch gut. "Ein bisschen mehr Konsum haben wir doch immer angemahnt", sagte er weiter. "Dagegen habe ich überhaupt nichts."
In seiner Branche sieht Fitschen unterdessen zu viele Anbieter. "Grundsätzlich hat Europa zu viele Banken", so der Manager. Dass bei schlecht geführten Instituten im Notfall der Staat eingreift, sieht Fitschen als Problem. "Häuser, die vom Kunden nicht akzeptiert werden, müssen aus dem Markt ausscheiden können, ohne dass es zu weitreichenden Erschütterungen kommt." Eine gute Nachricht wäre, "wenn wir zu so einer Praxis kommen".
Auf die Angestellten deutscher Banken sieht Fitschen harte Zeiten zukommen. "Es wird nicht zu vermeiden sein, dass in einigen Bereichen weniger Personal benötigt wird", sagte er weiter. Dass die Gehälter sinken werden, glaubt er allerdings nicht. "Das werden wir wohl nicht erleben", sagte er.
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