Goldman Sachs Ausblick 2022: Die Leitzinsen werden steigen
Die Weltwirtschaft wird sich im Jahr 2022 weiterhin von ihrem pandemiebedingten Einbruch erholen. Davon sind die Experten bei Goldman Sachs (GS) überzeugt. Vor diesem Hintergrund gehen sie davon aus, dass auch das Zinsniveau wieder anziehen wird.
Werte in diesem Artikel
• Besorgniserregende Inflation
• Weltwirtschaft im Erholungsmodus
• US-Zinswende in 2022 erwartet
Um die wirtschaftlichen Belastungen durch die Corona-Pandemie abzumildern, haben die internationalen Notenbanken ihre Geldschleusen weit geöffnet. Die US-Fed beispielsweise hat ihren Leitzins auf die extrem niedrige Spanne von 0,0 bis 0,25 Prozent gesenkt und auch die EZB hält den Leitzins für den Währungsraum der 19 Staaten seit nunmehr März 2016 auf dem Rekordtief von null Prozent und hat darüber hinaus weitere Maßnahmen ergriffen, um die Märkte mit zusätzlicher Liquidität zu versorgen.
Doch die zunehmende Rückkehr der US-Wirtschaft in den Normalbetrieb nach der Corona-Krise, verbunden mit den enormen Stimuli der Regierung und der Währungshüter, bleibt nicht ohne Auswirkungen auf die Teuerung. Inzwischen hat die Inflationsrate ein derart hohes Niveau erreicht, dass es Marktteilnehmern Sorge bereitet. Entsprechend groß ist das Interesse an der Frage, wann die Währungshüter wohl die Zinswende einleiten.
Kräftiges Wachstum in 2022
Nachdem die Weltwirtschaft bereits 2021 kräftig zulegte, gehen die Experten von Goldman Sachs davon aus, dass sich die freundliche Entwicklung auch im neuen Jahr fortsetzen dürfte - wenn auch mit etwas geringerem Tempo. Angetrieben von medizinischen Fortschritten, einem aufgestauten Konsum und einer Aufstockung der Lagerbestände werde die Weltwirtschaft in 2022 voraussichtlich um 4,5 Prozent wachsen, glaubt man bei der US-Investmentbank. Insbesondere in den Industriestaaten - mit Ausnahme des Euroraums, wo das dritte Quartal sehr stark war - erwarte man kurzfristig eine deutliche Beschleunigung, die bis ins Jahr 2022 hinein anhalten sollte, hieß es im Jahresausblick der Bank.
Erster Zinsschritt in den USA
Die Volkswirte von Goldman Sachs räumen in ihrem Bericht ein, dass sie von der starken Teuerung überrascht wurden. Aufgrund dieser Entwicklung rechnen sie jetzt schon im Juli 2022 mit einer ersten Zinsanhebung seitens der US-Notenbank - das ist ein ganzes Jahr früher als die Experten ursprünglich prognostiziert hatten. Allerdings ist der Weg zu merklich höheren Zinsen ihrer Meinung nach trotzdem noch lang. Denn die GS-Banker erwarten eine zweite Anhebung erst im November 2022 und anschließend nur jeweils zwei weitere Zinsschritte in den Folgejahren. Dieses gemächliche Tempo begründen sie damit, dass sich die Inflation ihrer Meinung nach normalisieren dürfte.
EZB hinkt hinterher
Derweil käme der Prozess hin zu einem normalen Zinsniveau in einigen anderen Industriestaaten - einschließlich Vereinigtes Königreich und Kanada - schneller voran. Und in einigen lateinamerikanischen sowie osteuropäischen Ländern könnte sich die Straffung der Geldpolitik sogar schon ihrem Ende nähern, führt GS in seinem Ausblick für 2022 aus.
Dagegen seien die Zentralbank von Australien (RBA) und die EZB noch immer weit von einer Zinsanhebung entfernt. So erwarten die GS-Experten eine erste Zinserhöhung in Australien erst für das Schlussquartal 2023 und im Euroraum sogar erst für das dritte Quartal 2024.
Redaktion finanzen.net
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15.07.2024 | Goldman Sachs Sector Perform | RBC Capital Markets | |
17.10.2023 | Goldman Sachs Sector Perform | RBC Capital Markets | |
18.01.2022 | Goldman Sachs Neutral | UBS AG | |
13.07.2021 | Goldman Sachs Sector Perform | RBC Capital Markets | |
19.01.2021 | Goldman Sachs Sector Perform | RBC Capital Markets |
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19.10.2017 | Goldman Sachs Sell | Société Générale Group S.A. (SG) | |
24.02.2017 | Goldman Sachs Sell | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
10.01.2017 | Goldman Sachs Sell | Citigroup Corp. | |
06.05.2016 | Goldman Sachs Sell | Société Générale Group S.A. (SG) | |
01.03.2016 | Goldman Sachs Sell | Société Générale Group S.A. (SG) |
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