Japans Notenbank will ab 2019 über Ausstieg aus lockerer Geldpolitik nachdenken
Japans Notenbankchef Haruhiko Kuroda hat erstmals Hinweise für ein Ausstiegsszenario aus der lockeren Geldpolitik gegeben.
Man werde voraussichtlich im Fiskaljahr 2019 im geldpolitischen Ausschuss über einen Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik nachdenken, sagte Kuroda am Freitag. Schließlich dürfte in diesem Zeitraum das Inflationsziel von zwei Prozent erreicht werden. Das Fiskaljahr dauert von April 2019 bis März 2020. Kuroda hält es für unwahrscheinlich, dass die Inflation schon im Fiskaljahr 2018 auf zwei Prozent steigen könnte.
Zuletzt hatte Kuroda noch betont, dass es keinen Grund für einen Ausstieg aus der extrem lockeren Geldpolitik gebe. "Kurodas Aussagen sind wichtig, da er erstmals einen Politikwechsel vor dem Ende des Fiskaljahres 2019 in Aussicht stellt", kommentierte Rodrigo Catril, Währungsstratege bei der National Australia Bank. Fundamental sei dies keine Überraschung, da die Kerninflationsrate dann ein Niveau von 2,3 Prozent erreicht haben sollte.
Seit Februar 2016 gilt in Japan ein negativer Zinssatz von minus 0,1 Prozent. Dadurch sollen Banken davon abgehalten werden, Geld bei der Notenbank zu parken, anstatt Kredite zu vergeben.
Der japanische Yen legte nach den Aussagen merklich zu. Der Aktienmarkt und die Kurse japanischer Staatsanleihen gerieten unter Druck./jsl/jkr/fba
TOKIO (dpa-AFX)
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