Globax: Globale Champions
Mit dem Globax-Indexzertifikat können Anleger vom Wachstum deutscher Unternehmen im außereuropäischen Ausland profitieren.
Werte in diesem Artikel
von Sven Parplies, Euro am Sonntag
Die Rekordjagd geht weiter: Erstmals wird BMW in diesem Jahr mehr als zwei Millionen Fahrzeuge verkaufen, stellt Konzernchef Norbert Reithofer in Aussicht. Schon 2013 glänzte der Autohersteller mit Bestmarken bei Absatz und Gewinn. Eindrucksvoll sind die Zuwachsraten in anderen Teilen der Welt: Während der Gesamtabsatz um sechs Prozent auf 1,96 Millionen Fahrzeuge stieg, wuchs BMW auf dem amerikanischen Doppelkontinent um neun Prozent, in Asien um 17 Prozent.
BMW ist einer der deutschen Exportstars. Eine Analyse der Unternehmensberatung PwC zeigt: Die DAX-Konzerne wachsen vor allem dank ihrer starken Stellung im Ausland. Während der Gesamtumsatz der Indexmitglieder - ohne Berücksichtigung der Finanzdienstleister - in den Jahren 2008 bis 2013 um 24 Prozent zulegte, stiegen die im Ausland erzielten Erlöse um 33 Prozent. Seit 2008 ist der Auslandsanteil am Gesamtumsatz der DAX-Mitglieder von 71 auf 77 Prozent gestiegen.
Ausgehend vom Megatrend der Globalisierung hat €uro am Sonntag vor einem Jahr einen Aktienindex aufgelegt. Der Globax (German Global Export) setzt auf die Aktien von 30 deutschen Unternehmen, die einen besonders hohen Umsatzanteil außerhalb Europas erzielen und damit sehr stark in den Wachstumsregionen der Welt vertreten sind. Dem Index gehören derzeit 15 DAX-Mitglieder an, darunter Adidas, Fresenius und Siemens. Außerdem dabei sind kleinere Exportwerte wie Dürr, Krones oder Symrise.
Anders als klassische Aktienindizes werden die Mitglieder des Globax nicht nach Größe gewichtet, sondern - jeweils zum Stichtag Anfang Mai - gleich stark. Dadurch erhalten Nebenwerte einen größeren Einfluss auf die Gesamtperformance des Index.
Ebenfalls Anfang Mai wird die Zusammensetzung auf Basis der dann vorliegenden Geschäftsberichte der Unternehmen aktualisiert. Zwei Aktien werden jetzt neu aufgenommen: die Siemens-Tochter Osram und die Munich Re. Platz machen Henkel und Pfeiffer Vacuum.
Turbulente Währungen
Seit Auflage im April 2013 hat der Globax um elf Prozent an Wert gewonnen. Topwerte waren der Autokonzern Daimler, der Autozulieferer Dürr sowie der Chiphersteller Infineon. Am meisten auf die Performance gedrückt haben der Düngemittelhersteller K + S und der Grafitspezialist SGL Carbon.
Trotz Kursplus hat sich der Globax über die vergangenen zwölf Monate nicht so gut entwickelt wie der DAX. Ein Belastungsfaktor waren Währungseffekte. Ausgelöst durch die Zinspolitik der amerikanischen Notenbank sind die Währungen vieler Schwellenländer 2013 unter Druck geraten. Solche Schwankungen sind Alltag für international aufgestellte Unternehmen, aber schwer zu kontrollieren. Sicherungsgeschäfte für Währungen wie den russischen Rubel oder den Argentinischen Peso sind teuer oder überhaupt nicht möglich. Langfristig gleichen sich Währungseffekte meist aus, kurzfristig aber können sie die Bilanzen belasten.
Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer etwa steigerte 2013 seinen Umsatz in der Region Asien/Pazifik währungsbereinigt um 6,9 Prozent - in Euro gerechnet stand ein Minus von 1,6 Prozent zu Buche. Insgesamt gingen Bayer durch Währungseffekte 260 Millionen Euro Gewinn verloren.
Auch einige andere Börsentrends liefen im Verlauf der vergangenen zwölf Monate gegen den Globax. So trieben Übernahmen die Kurse im Telekomsektor an, einer Branche, die im Globax naturgemäß nicht vertreten ist. Auch die Versorger RWE und Eon, die mit ihrem starken Fokus auf Europa ebenfalls nicht im Exportindex sind, konnten sich nach massiven Kursverlusten in den Vorjahren zuletzt erholen.
Langfristig sollten global aufgestellte Exportwerte aus Deutschland den Anlegern dennoch weiterhin gute Chancen bieten. Denn mit zunehmendem Wohlstand und einer wachsenden Mittelschicht in den Schwellenländern dürfte auch die Nachfrage nach Produkten made in Germany steigen.
Anleger können die Kursentwicklung des Globax über ein Zertifikat der Deutschen Bank abbilden (ISIN: DE 000 DX9 GL0 1). Die Managementgebühr beträgt 1,5 Prozent jährlich. Der Finanzen Verlag, in dem auch €uro am Sonntag erscheint, fungiert als Indexberater.
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Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
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