Hebelzertifikate-Trader Stephan Feuerstein

Beides?

20.06.23 07:25 Uhr

Beides? | finanzen.net

Die im vergangenen Oktober gestartete Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten läuft nach wie vor. Allerdings gehen die Meinungen der Anleger immer deutlicher auseinander.

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So sieht ein Teil eine klare und deutliche Überhitzung. Mit dem aktuellen Zyklus steigender Zinsen ist der logische Schluss ein Crash. Diese Gruppe dürfte der Rally der letzten Monate wahrscheinlich mehr oder weniger unbeteiligt zugesehen haben. Je weiter die Notierungen klettern, desto schlechter auch die Stimmung bei den Pessimisten!

Aktiencrash oder Sommerrally?

Die Optimisten verweisen hingegen, dass die Konjunktur die Belastung durch die steigenden Zinsen besser als erwartet verarbeitet hat. Zudem dürfte sich der Abschnitt steigender Zinsen kurz vor dem Ende befinden, so dass mittelfristig sogar wieder mit fallenden Zinsen gerechnet werden kann. Daneben sorgen einzelne Themen, wie beispielsweise "Künstliche Intelligenz (KI)" für ordentlich Fantasie. Schließlich könnte dieses Thema die Zukunft sehr tiefgreifend verändern. Damit stellt sich nun die Frage:

Wie geht es weiter?

Beide Seiten haben durchaus nachvollziehbare Argumente. Es ist daher möglich, dass wir in den kommenden Wochen beides sehen werden, eine Sommerrally und einen entsprechend deutlicheren Einbruch. Aus saisonaler Sicht ist im Juli mit freundlichen Notierungen zu rechnen. Sollten sich die Aktienmärkte an dieser Vorgabe orientieren, könnte die zuletzt teilweise heißgelaufene Bewegung ihren Zenit erreichen. In diesem Fall sollte der Optimismus weiter bis zu Anzeichen einer Euphorie zulegen. Der Zeitraum zwischen August und September ist hingegen im langfristigen Vergleich der einzige Abschnitt, welcher ein negatives Ergebnis hervorgebracht hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass der DAX in diesem Zeitraum zur Schwäche neigt, sollte daher nicht überraschen. Für kurzfristig orientierte Anleger lassen sich beide Trends handeln. Für mittelfristige Investoren würde eine solche Kursbereinigung im August bzw. im September dann aber auch wieder ein attraktives Einstiegsniveau hervorbringen. In diesem Fall dürfte die Stimmung mit einer Abschwächung entsprechend einbrechen. Wenn die Stimmung am Boden ist, wäre dann der Aufbau mittelfristiger Positionen sehr interessant!

Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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