Tipp des Tages: Knockout-Call auf OHB

von Petra Maier, Euro am Sonntag

Der US-Investor Guy Wyser- Pratte ist zurück. Vor einem Jahr verkaufte der aktivistische Investor den größten Teil seiner Anteile am Bremer Raumfahrtunternehmen OHB. Das Investment hatte sich zuvor verdoppelt. Nur ein dreiviertel Jahr später stockte er seinen verbleibenden Anteil zu deutlich tieferen Kursen wieder auf. Offensichtlich scheint er nun wieder Potenzial zu sehen.

Der US-Investor kritisierte unter anderem die familiären Seilschaften. Nun hat die Gründerin Christa Fuchs ihren Vorsitz im Aufsichtsrat aus Altersgründen abgegeben. Der Vorstand wurde mit zwei Mitgliedern stark verjüngt. Offensichtlich bewegt sich etwas. Und das ist für eine Spekulation auf höhere Kurse keine schlechte Ausgangslage. Und die wird noch durch einen anderen Punkt untermauert: Die Raumfahrt ist ein Wachstumsmarkt.

Die Auftragsbücher von OHB sind prall gefüllt. So ist das Unternehmen etwa in der Pluto-Mission der Europäische Weltraumorganisation ESA involviert. Die Bremer haben den Auftrag für einen zwei Tonnen schweren Satelliten erhalten. Insgesamt beläuft sich der Auftragsbestand auf rund 2,4 Milliarden Euro.

Dieses Jahr will OHB die Umsatzmarke von einer Milliarde Euro knacken. Nach neun Monaten steht ein Umsatz von 634 Millionen Euro zu Buche, ein Plus von 17 Prozent. Angesichts der vollen Bücher dürften die Geschäfte auch 2019 gut laufen. Was nicht gut läuft, ist die Ertragsentwicklung. Auch hier hatte Wyser-Pratte den Finger zu Recht in die Wunde gelegt. 2018 entwickeln sich alle Ertragskennzahlen unterproportional. Deshalb ist eine Verbesserung der Profitabilität der große Hebel der Aktie.

Möglichkeiten sind vorhanden, etwa wenn es OHB ge­lingen sollte, mehr Aufträge aus dem privaten Bereich zu gewinnen. Raum­fahrtunternehmen wie Space X oder Blue Origin schätzen das Know-how der Bremer. Kontakte zu Space X gibt es schon länger. Mit Blue Origin wurde kürzlich eine Vereinbarung für eine Zusammenarbeit getroffen. Das ist der Anfang eines Geschäftsbereichs Raumfahrtservices mit besseren Margen.

Die Aktie hat nach dem Spitzenkurs bei rund 50 Euro deutlich verloren. Im Moment befindet sie sich in einer Bodenbildung. Die Kursziele der Analysten reichen bis 50 Euro. Aktuell scheint das zu optimistisch zu sein. Das Chartbild gibt aber her, dass der Wert nach Abschluss der Bodenbildung Richtung 40 Euro zulegen könnte. Risikobereite Anleger versuchen dieses Potenzial mit einem K.-o.-Call einzufangen.

Knock-out-Call auf OHB

Emittent: DZ Bank
ISIN: DE 000 DD9 U57 2
Laufzeit: endlos
Bezugsverhältnis: 0,1
K.-o.-Kurs am 14.12.2018: 0,80 €
Basispreis variabel: 24,10 €
K.-o.-Schwelle variabel: 25,065 €
Hebel: 4,0
Aufgeld in %: 2,5
Abstand zum K.-o.: 21,9 %
Kurs Basiswert: 31,80 €