Gelungenes IPO

Trotz der miserablen Marktstimmung hat Porsche den Sprung an die Börse geschafft.
Wegen der hohen Nachfrage wurden die zwischen 76,50 und 82,50 Euro angebotenen Papiere am oberen Ende zugeteilt. Inklusive Mehrzuteilungsoption könnten brutto bis zu 9,39 Mrd. Euro in den Kassen des Konzerns landen. Mit dem Geld will Volkswagen Investitionen in Elektromobilität und Digitales vorantreiben. Der Börsenwert auf Basis des Ausgabepreises von 75 Mrd. Euro ist niedriger als vor den jüngsten Börsenturbulenzen erwartet worden war, aber im Rahmen dessen, was Analysten zuletzt prognostiziert hatten. Bereits im Vorfeld des Börsengangs hat Volkswagen kräftig die Werbetrommel gerührt. Mit Erfolg: Der Staat Katar hat knapp fünf Prozent der Aktien übernommen. Das Golf-Emirat war bereits vorher der drittgrößte Aktionär des Gesamtkonzerns. Ein weiterer Ankerinvestor des Porsche-Börsengangs ist der norwegische Staatsfonds. Daneben stiegen die US-Fondsgesellschaft T. Rowe Price und die staatliche Investmentgesellschaft ADQ aus Abu Dhabi ein. Das erfolgreiche IPO macht nun den Weg für die Volkswagen-Aktionäre frei für eine "Sonderdividende in einem Umfang von 49 Prozent der Brutto-Gesamterlöse aus der Platzierung der Vorzugsaktien und dem Verkauf der Stammaktien Anfang 2023". Während vorbörsliche Indikationen noch auf Kurse über 90 Euro hingedeutet hatten, startete der Titel mit 84 Euro in den Handel. Zwar konnte sich der Titel inzwischen bis in den Bereich um 88 Euro nach vorne arbeiten. Angesichts des unsicheren Marktumfelds würden wir unter den bereits erhältlichen Produkten aber einen Discounter mit einem Risikopuffer von rund 21 Prozent wählen (ISIN DE000DV52644).
Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete.
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