Christian Scheid

E-Mobility-Phantasie

13.04.23 10:30 Uhr

E-Mobility-Phantasie | finanzen.net

Mit einem Kursrutsch von mehr als zehn Prozent reagierte die Vitesco-Aktie Ende März auf die Vorlage des Geschäftsberichts.

Doch noch am gleichen Tag wurde das Minus wieder aufgeholt. Der Lieferant von Antriebskomponenten hat im Schlussquartal 2022 unerwartet viel Gewinn im Tagesgeschäft erzielt. Dadurch kletterte der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn im Gesamtjahr um die Hälfte auf 222,9 Mio. Euro. Analysten hatten im Schnitt nur mit 213 Mio. Euro gerechnet. Der Umsatz kam um 8,6 Prozent auf 9,07 Mrd. Euro voran. Und auch die Prognose fiel ordentlich aus: Im laufenden Jahr will der Konzern seinen Umsatz von knapp 9,1 Mrd. auf 9,2 Mrd. bis 9,7 Mrd. Euro voranbringen. Trotz Mehrkosten durch die Halbleiterknappheit, Lohninflation und steigenden Materialkosten soll die Ebit-Marge von 2,5 auf 2,9 bis 3,4 Prozent steigern. Für Phantasie sorgt die Elektromobilität: Komponenten für Elektroantriebe machten 2022 mit rund 1,1 Mrd. Euro zwar nur einen kleinen Teil vom Umsatz aus. Beim Auftragseingang von etwa 14 Mrd. Euro stand die Elektromobilität aber bereits für knapp drei Viertel der Bestellungen. Bis 2026 soll der Umsatz in dem Bereich auf fünf Mrd. Euro zulegen. "Wir sprechen hier von einem starken organischen Wachstum im Bereich der Elektrifizierung von jährlich durchschnittlich 40 Prozent bis 2026", sagte CFO Werner Volz. Bis zum Ende der Dekade ist eine weitere Verdopplung auf zehn Mrd. bis zwölf Mrd. Euro geplant. Aufgrund der E-Mobility-Phantasie ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Aktie ihr Rekordhoch bei knapp 70 Euro wieder anläuft. Mit einem Turbo von Société Générale können Anleger das Kurspotenzial hebeln (ISIN DE000SQ024R5).

Wer­bung

Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete.


Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.