Benjamin Feingold-Kolumne

Zertifikate - die große Zinsalternative

23.04.24 09:47 Uhr

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Zertifikate - die große Zinsalternative | finanzen.net

Mehr als zwei Billionen Euro bunkerten die Deutschen jahrelang auf Girokonten. Fleißige Verkäufer haben dem Spiel ein Ende bereitet - davon profitieren auch Zertifikate besonders.

Wer hauptberuflich mit Geldanlage und Vermögensbildung zu tun hat, dem sollten Begriffe wie ETF, Zertifikate oder Robo-Advisor geläufig sein. Im persönlichen Umfeld kann man mittlerweile bei jüngeren Menschen durchaus über diese Themen diskutieren und manche Freunde aus ganz anderen Berufsfeldern sind über die Jahre zu wirklichen Geldanlage- und Trading-Experten geworden. Ein anderes großes Thema ist Inflation, die in den vergangenen Jahren vieles teurer hat werden lassen.

Trendwende

In früheren Zeiten verlief die Inflation gefühlt geordneter, sie lag bei einem Prozent oder etwas mehr und es störte nicht weiter. Das Geld parkte bei der Sparkasse, doch in den letzten beiden Jahren hat sich einiges bewegt. Menschen, die nie zuvor mit Finanzprodukten zu tun hatten, haben investiert. Zum Ende des Jahres 2023 waren nach Statistiken des Bundesverbands strukturierter Wertpapiere 112 Milliarden Euro in verschiedenen Zertifikatestrukturen angelegt, knapp die Hälfte dieser Summe wurde 2023 neu angelegt. Die Papiere tragen oftmals den Zusatz Zinsanleihe oder ähnliches im Namen, das tut der Grundidee aber keinen Abbruch - viele Kunden bei Sparkassen oder Volksbanken haben erstmals ihr Geld angelegt oder mit dem Vorläuferprodukt gute Erfahrungen gemacht.

Man muss beginnen

In vielen Sparkassen und Volksbanken geht es um die niedrigste Schwelle des Einstiegs, nämlich ein kapitalgarantiertes Produkt mit einer ordentlichen Verzinsung. Was ordentlich ist, darüber kann man streiten, allerdings sollte auf jeden Fall die persönliche Lebenssituation oder das Chance-Risikoprofil eines jeden Anlegers geachtet werden.

Besser als 0 Prozent

Der erste Schritt verläuft vom nahezu unverzinsten Girokonto zu einem Zertifikat, das jährlich drei oder dreieinhalb Prozent Rendite abwirft. Für Sparkassen und Volksbanken und deren Verkäufer ist die Sache lohnenswert und man verdient sehr gut daran. Aber auch die Kunden machen eine gute Erfahrungen. Wer beispielsweise 25.000 Euro in ein zu drei Prozent verzinstes Papier investiert, nimmt jährlich 750 Euro mit. Genau jene 750 Euro hätten vor Jahren viele Anleger noch liegen lassen.

Bonus und Express

25.000 Euro würde ich persönlich anders investieren als beispielsweise in eine Festzinsanleihe. Bonus- oder Expresszertifikate werfen bei überschaubarem Risiko und sehr hohen Puffern gern sieben oder acht Prozent ab. ETFs wie der Lyxor LYX0B6 bringen interessante Renditen und bei der Consorsbank wären als Neukunde 3,75% auf Tagesgeld drin. Doch das Angebotsspektrum ist viel weiter gefasst. Genau deshalb ist der große Absatz an Zinsprodukten im Filialgeschäft eine richtig gute Nachricht. Eben viel besser als nichts.

150 Jahre Börsenerfahrung kombiniert technische Analyse, Trading, Börsenpsychologie und konkrete Investments. Benjamin Feingold ist Mit-Gründer von Feingold Research. Unseren Börsendienst finden Sie unter feingoldresearch.de!

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