Der "Flash-Crash" - Teil 2
in der letzten Kolumne haben wir uns mit dem "Flash Crash-Phänomen" im Allgemeinen und dem Auftreten dieser Anomalie im Goldkurs vor kurzer Zeit beschäftigt.
Manipulation
Per Ausschlussverfahren habe ich eine gezielte Manipulation für die Bewegung im Gold verantwortlich gemacht. Es erscheint mir angebracht, diese Aussage noch etwas zu erläutern. Diese Feststellung ist nicht gleichbedeutend mit einer kriminellen Handlung.Es gibt kein Gesetz, welches einem Händler verbietet, eine große Menge Kontrakte auf dem Markt zu verkaufen. Davon ausgehend, dass er diese Kontrakte auch wieder zurückkaufen muss, geht er ja damit ein erhebliches Risiko ein.
Was aber strafbar wäre, sind Absprachen zwischen Handelshäusern, um eine derartige Aktion gemeinsam durchzuführen. Es ist in der Praxis quasi unmöglich solche Vorgänge aufzudecken. Offen gesagt hatte ich früher eine eher skeptische Haltung gegenüber solchen Verschwörungstheorien.
Bedenkt man aber, dass mehrere große Banken skrupellos genug waren den Libor abzusprechen und offensichtlich auch andere Referenzwerte, dann ist eine Manipulation des Goldpreises dagegen "Peanuts".
Die Hoffnung, dass die Aufklärung dieser Machenschaften zukünftig effektiver wirkt bleibt, allerdings gibt es hier noch eine Menge Arbeit. Im Libor-Skandal etwa, konnten trotz immenser Milliardenschäden, die Sie und ich tragen, nicht einmal Haftstrafen gefordert werden.
Konsequenzen
Ich hatte es bereits angedeutet - zumindest im Bereich der Edelmetalle gilt es zu reagieren. Zumindest bei kurzfristigen Positionen sollte man die Positionsgrößen verringern und ohne feste Stopps arbeiten. Bei mittel- und langfristigen Positionen wird die Verlustbegrenzung in sicherer Entfernung platziert. Al-ternative dazu: Kein Handel in Gold und Silber mehr.Der Autor erklärt, dass weder er noch eine mit ihm verbundene Person im Besitz von in der Analyse erwähnten Finanzinstrumenten ist und dass keinerlei Interessenkonflikt besteht.
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