US Swing Trading: Oracle vor Shortsignal?

Der S&P 500 verlor ein knappes halbes Prozent. Auf die Stimmung drückten die Ergebnisse von IBM und Intel sowie die Furcht vor mehr faulen Krediten bei den spanischen Banken. Die Rendite bei den 10jährigen Spanien-Bonds hat sich erneut leicht reduziert und notierten mit 5,9% unter der kritischen 6%-Schwelle. Kürzlich kommunizierte die spanische Regierung einen Kapitalbedarf von rund 50 Mrd. Euro für die einheimischen Finanzinstitute. Marktteilnehmer sehen die Summe angesichts des kriselnden Immobilienmarktes als zu niedrig an.

Quartalszahlen von Ebay und American Express besser als erwartet

Nach US-Börsenschluss veröffentlichten Ebay und American Express ihre Quartalszahlen. Ebay schlug mit einem Gewinn je Aktie von 0,55 USD die Schätzungen i.H.v. 0,52 Euro. Auch American Express überraschte positiv. Der Ertrag wuchs um 7% auf 1,2 Mrd. USD.

Anleihe-Auktionen und Wirtschaftsdaten im Fokus

Am heutigen Donnerstagvormittag standen Auktionen von Langläufern an. Spanien begab neue Bonds mit einer Laufzeit von 2 und 10 Jahren. Auf diese Ereignisse schauten die Markteilnehmer, weil sie ein Indikator für die Kapitalmarktfähigkeit des Landes sind. Das angestrebte Volumen von 2,5 Mrd. Euro wurde mit 2,54 Mrd. Euro übertroffen. Allerdings stiegen die Renditen an. Bei den 10järigen Bonds erhöhte sich die Verzinsung von 5,403% auf 5,743%.

Außerdem werden am Nachmittag die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus den USA für weitere Impulse sorgen. Die Erwartungen liegen bei 370.000 bis 375.000 nach zuvor 380.000.

Tradingstrategie

Der S&P500 hat sich an den vergangenen sechs Tagen erholt. Aufgrund dieser Aufwärtstendenz nahm die Zahl an neuen Long-Kandidaten ab, weil die meisten Aktien wieder nach oben gedreht haben. Zeitgleich füllt sich die Kandidatenliste auf der Short-Seite wegen der Gegentrendbewegung. Daran wird der Vorteil von Swing Trading-Strategien sichtbar. Es liegen sofort Handelssignale vor, wenn der Markt seine Richtung ändert sollte.

NetApp (US-Kürzel: NTAP) profitiert von steigender Datenmenge

NetApp war früher unter dem Namen Network Appliance bekannt. Das Unternehmen widmet sich der Speicherung, Sicherheit, Management und Archivierung von Datenbeständen. Dabei wird eine einheitliche und skalierbare Architektur inklusive integrierter Datensicherung angeboten, damit die unterbrechungsfreie Datenverfügbarkeit sichergestellt ist. Mithilfe der angebotenen Storage- und Datenmanagement-Lösungen soll die Effizienz und Flexibilität der IT deutlich gesteigert werden.

Das Verarbeiten, Analysieren und Managen von großen Datenmengen wird in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen. Gleiches gilt für die Virtualisierung von Servern und Desktops sowie Cloud-Services, sodass NetApp mit seinem Produktportfolio davon profitiert.

Schon seit Jahren befindet sich das Unternehmen auf einem Wachstumspfad. Seit 2003 konnten die Erlöse in jedem Jahr gesteigert werden. In 2011 verzeichnete NetApp eine 30%ige Umsatzsteigerung auf 5,12 Mrd. USD. Auch die Gewinnentwicklung zeigt nach oben, wobei es 2009 zu einem starken Rückgang kam. Seitdem kletterte der Nettogewinn von 64,6 Mio. USD auf 400 Mio. USD in 2010 und 673 Mio. USD in 2011. Analysten erwarten eine Fortsetzung des positiven Trends und schätzen die Umsätze in 2012 auf 6,22 Mrd. USD sowie 6,95 Mrd. USD im kommenden Jahr. Der Gewinn je Aktie dürfte sich auf 2,38 USD und 2,73 USD in 2013 belaufen.

Anfang des Monats markierte die Aktie oberhalb von 46 USD ein lokales Hoch. Seitdem befindet sie sich in einer Konsolidierungsphase. Diese führte zu einer Gegentrendbewegung bis 40 USD. Auf dem Niveau stabilisiert sich der Kurs seit einigen Tagen. Gebildet hat sich ein Rivalland Swing Trading Long-Signal. Steigt NetApp über 40,83 USD, dann wird dieses ausgelöst und die Konsolidierung dürfte beendet sein. Der Stoppkurs muss gemäß dem Regelwerk bei 39,78 USD platziert werden.

Aktie: NetApp
Signal: Rivalland Swing Trading Long
Stopp-Buy: 40,84 USD
Stopp-Loss nach Ausführung: 39,78 USD
Zielbereich: 44 USD
Haltedauer: 3 bis 14 Tage

Lufkin Industries (US-Kürzel: LUFK) vor Swing Trading Kauf-Signal

Das 1902 gegründete Unternehmen ist ein amerikanischer Industriekonzern, der Equipment für die Ölindustrie sowie innovative und individualisierte Getriebe liefert. Zum Ölequipment zählen beispielsweise Pumpensysteme, um die Produktion und Effizienz bei der Rohstoffförderung zu verbessern. Steigen die Ölpreise, so erhöht sich der Anreiz für neue Investitionen, um bisher unrentable Quellen zu erschließen oder zu reaktivieren. Dazu beitragen dürfte die weltweit steigende Ölnachfrage. Die EIA prognostiziert einen Anstieg der Nachfrage von 87,4 Mio. Barrels/Tag in 2010 auf 112,2 Mio. Barrels/Tag in 2035.

In den vergangenen drei Jahren verzeichnete Lufkin Industries einen kontinuierlichen Zuwachs bei Umsatz und Ertrag. Die Erlöse stiegen von 521 Mio. USD auf 645,6 Mio. USD und 932 Mio. USD. Im gleichen Zeitraum wuchs der Nettogewinn von 22 Mio. USD auf 43,8 Mio. USD und 65,9 Mio. USD. Das Unternehmen ist stark von den Ausgaben der Energiebranche abhängig. Trotzdem gehen die Analystenschätzungen von einem deutlichen Gewinnanstieg in 2012 und 2013 aus. Für das aktuelle Jahr wird ein EpS von 4,04 USD und für 2013 von 5,39 USD erwartet.

Die Aktie gab seit Monatsbeginn von 82 USD auf 74 USD nach. Daher hat sich im Chartbild ein Rivalland Swing Trading Long-Signal gebildet, welches einen erneuten Aufwärtsimpuls einleiten könnte. Ausgelöst wird das Long-Signal, wenn Lufkin Industries am heutigen Donnerstag über 75,53 USD steigt. Der Stoppkurs muss bei 73,07 USD gesetzt werden.

Aktie: Lufkin Industries
Signal: Rivalland Swing Trading Long
Stopp-Buy: 75,54 USD
Stopp-Loss nach Ausführung: 73,07 USD
Zielbereich: 82 USD
Haltedauer: 3 bis 14 Tage

Deere & Co. (US-Kürzel: DE): Wird der Abwärtstrend bestätigt?

Das Unternehmen ist einer der führenden Hersteller von Geräten für die Landwirtschaft. Zum Produktportfolio gehören Traktoren und Mähdrescher, aber auch Rasenmäher für den Privatanwender. Zudem nimmt die Firma eine führende Rolle im Baumaschinensektor ein, wo neben einzelnen Komponenten auch Industriemotoren gefertigt werden.

Obwohl das Unternehmen im Februar seinen Ausblick leicht anhob und nun einen Gewinn von 3,275 Mrd. USD anstatt 3,2 Mrd. USD in 2012 erwartet, bewegt sich der Titel seit einigen Wochen in einem Abwärtstrend. Jüngst vollzog die Aktie von 76 USD auf 81 USD eine Gegentrendbewegung. Dadurch entstand ein Rivalland Swing Trading Short-Signal. Aufgrund der Chartstruktur könnte sich auf dem aktuellen Kursniveau ein vorläufiges Hoch bilden. Das Short-Signal wird ausgelöst, wenn Deere & Co. am heutigen Donnerstag unter 80,51 USD fällt. Als Stoppkurs bietet sich die Marke von 81,58 USD an.

Aktie: Deere & Co.
Signal: Rivalland Swing Trading Short
Stopp-Sell: 80,51 USD
Stopp-Loss nach Ausführung: 51,58 USD
Zielbereich: 76 USD
Haltedauer: 3 bis 14 Tage

Oracle (US-Kürzel: ORCL) ist ein Swing Trading Short-Kandidat

Der Softwarespezialist und schärfste Konkurrent der deutschen SAP kommunizierte im März gute Zahlen für das vierte Quartal. Während der Gewinn um 18% auf 2,5 Mrd. USD stieg, verbesserte sich der Umsatz um 3% auf 9,04 Mrd. USD. Dabei kletterten die Erlöse mit Softwarelizenzen um 7% auf 2,37 Mrd. USD. Im aktuellen Jahr möchte das Unternehmen per Akquisitionen weiter wachsen und die operative Rendite auf ein neues Rekordniveau erhöhen.

Nach der Zahlenbekanntgabe stieg die Aktie am 21. März erst an, aber wurde im Tagesverlauf abverkauft. Seitdem hat sich eine Abwärtstrendstruktur entwickelt. Die Gegentrendbewegung der letzten Tage führte zu einem Rivalland Swing Trading Short-Signal. Wird dieses am heutigen Donnerstag aktiv, wenn die Aktie unter 28,70 USD fällt, dann lässt sich auf einen erneuten Abwärtsimpuls spekulieren. Der Stoppkurs wird bei 29,45 USD gesetzt.

Aktie: Oracle
Signal: Rivalland Swing Trading Short
Stopp-Sell: 28,69 USD
Stopp-Loss nach Ausführung: 29,45 USD
Zielbereich: 27 USD
Haltedauer: 3 bis 14 Tage

Tradingliste

Offene Positionen
Foot Locker (US-Kürzel: FL), Kaufkurs: 30,48 USD; Stoppkurs: 29,78 USD
Fossil (US-Kürzel: FOSL), Kaufkurs: 132,08 USD, Stoppkurs: 125,99 USD

Jörg Meyer ist ein Urgestein der deutschen Trader Szene mittlerweile seit über 10 Jahren als Trader aktiv und in den Trader-Foren bekannt. Nach seinem VWL-Studium widmet er sich nun hauptberuflich als professioneller Trader dem Trading-Geschäft und schreibt exklusiv für finanzen.net diesen Swing Trading Service.

Swing Trading ist ein Trading-Ansatz mit dem Ziel, kurzfristige Auf- und Abwärtsbewegungen an den Märkten systematisch auszunutzen. Ein Swing Trader versucht explizit kleinere und größere Marktschwankungen gezielt auszunutzen. Die Haltedauer eines Trades reicht dabei von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen.

In dieser Swing Trading Rubrik handeln wir die Strategien von Marc Rivalland sowie den 1-2-3-4er von Jeff Cooper. Diese Handelsansätze bieten ein klar definiertes Regelwerk und sind optimal für berufstätige Trader geeignet, da sowohl der Einstieg (über eine Stopp-Buy Order) als auch der Ausstieg (über eine Stopp-Sell Order) eindeutig definiert sind. Die Orders können daher meist bereits vor Börseneröffnung platziert werden.

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