Zahlreiche Gründe

Ölpreise drehen trotz Fördereinigung in Verlustzone

08.06.20 20:19 Uhr

Ölpreise drehen trotz Fördereinigung in Verlustzone | finanzen.net

Die Ölpreise haben am Montag trotz einer Einigung großer Produzenten auf anhaltende Förderkürzungen spürbar nachgegeben.

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Am Markt wurden mehrere Gründe für die schlechte Stimmung genannt, darunter Gewinnmitnahmen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Abend 40,95 Dollar. Das waren 1,95 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel in ähnlichem Ausmaß auf 39,20 Dollar.

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Am Wochenende hatten das Ölkartell OPEC und ihre Partner, die sich gemeinsam OPEC+ nennen, beschlossen, ihre Förderung weiter knapp zu halten. Die aktuelle Förderdrosselung um knapp zehn Millionen Barrel je Tag wurde um einen Monat verlängert. Dies hatte die Erdölpreise zum Wochenstart zunächst steigen lassen.

Die Kehrtwende kam aber im Tagesverlauf. Ein Grund war die Klarstellung des Ölriesen Saudi-Arabien, seine freiwilligen Förderkürzungen ab Juli nicht mehr fortzuführen. Die Kürzungen hatte Saudi-Arabien vor einigen Monaten ergriffen, um den Preisverfall am Ölmarkt aufzuhalten. Hinzu kam eine Ankündigung aus dem Bürgerkriegsland Libyen, die Förderung auf einigen großen Ölfeldern wieder hochzufahren.

Grundsätzlich befinden sich die Ölpreise nach dem Corona-Crash seit Ende April auf Erholungskurs. So stieg der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent inzwischen wieder um rund 170 Prozent. Auch der Preis für die US-Sorte WTI zog seither kräftig an. In der Corona-Krise waren die Ölpreise hingegen kollabiert. So fiel der Brent-Preis von rund 60 Dollar Mitte Februar bis auf 16 Dollar im April. US-Rohöl notierte sogar zeitweilig im negativen Bereich.

/bgf/stw

NEW YORK/LONDON (dpa-AFX)

Bildquellen: Aleksandr Petrunovskyi / Shutterstock.com

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