Vermögensverwalter-Kolumne

Billige Energie: Trump gibt den richtigen Impuls

29.01.25 09:35 Uhr

Billige Energie: Trump gibt den richtigen Impuls | finanzen.net

Wenn mächtige Notenbanker über Zinspolitik sprechen, hört die Welt zu. Doch wenn der Präsident des größten Öl- und Gasförderlandes der Welt verkündet, die Fördermengen auszuweiten, ist dies von noch größerer Bedeutung - nicht nur für die USA.

Werte in diesem Artikel
Rohstoffe

76,28 USD -0,66 USD -0,86%

72,29 USD -0,73 USD -1,00%

Die USA produzieren 29 Prozent der weltweiten Erdölförderung, gefolgt von Saudi Arabien mit ca 16 Prozent und Kanada mit 8 Prozent. Beim Erdgas sind die USA ebenfalls die Nummer 1. Mit seinem " Drill, baby, drill!" wird Trump dafür sorgen, dass die Öl- und Gasproduktion steigt. Der neue US-Präsident hat aber nicht nur die US-Unternehmen aufgefordert, die Fördermenge zu steigern. Er verlangt zugleich von der OPEC eine Senkung der Rohölpreise, also die Ausweitung des Angebotes .

Wer­bung
Öl, Gold, alle Rohstoffe mit Hebel (bis 20) via CFD handeln (schon ab 100 €)

Partizipieren Sie an Kursschwankungen bei Öl, Gold und anderen Rohstoffen mit Hebel und kleinen Spreads! Mit nur 100 Euro können Sie durch einen Hebel mit der Wirkung von 2.000 Euro Kapital handeln.

Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.

Wichtig zu wissen ist, dass der Ölpreis weniger ein Spiegel der Weltwirtschaftslage ist, als das Ergebnis der Entscheidung bedeutender Förderländer, ob diese den Ölhahn etwas aufdrehen oder ob sie die Fördermengen drosseln. Wird der Ölhahn aufgedreht, sinkt der Preis und umgekehrt. Daher ist der Rohölpreis immer schon ein Spielball der politischen, ja, geopolitischen Kräfte.

Fallende Öl- und Gaspreise wirken wie ein Konjunkturprogramm. Da die Energiepreise angebotsbedingt eher fallen werden, dürfte dies den Markt wie eine Zinssenkung oder Steuerentlastung erfreuen.

Wer sich übrigens vor einer Energieknappheit fürchtet, kann beruhigt sein. Laut der Bundesanstalt für Geowissenschaften reichen die aktuellen Erdölförderreserven für mindestens 80 Jahre. Noch beeindruckender sind die potenziellen Ressourcen, die bei steigenden Preisen erschlossen werden könnten - diese reichen laut Schätzungen für über 1.300 Jahre. Fracking hat gezeigt, dass Technologie und Preisdruck scheinbar unerreichbare Ressourcen verfügbar machen können.

Welche Investments Anleger wählen sollten

Die größten Profiteure von fallenden Ölpreisen sind Unternehmen aus Transport und Logistik, Einzelhandel, Chemie, Zement, Stahl, Papier und weitere energieintensive Industrien. Gewinner sind allgemein die Staaten, die Öl importieren müssen - also Länder wie Indien und auch Europa.

Die Verlierer sind schnell ausgemacht. Es sind die regenerativen Energien und die ölexportierenden Länder. Auch die Umwelt könnte auf der Verliererseite stehen: Billiges Öl mindert den Anreiz Energie zu sparen. Donald Trump hat mit seiner Strategie, auf billige Energie durch erhöhte Fördermengen zu setzen, einen entscheidenden wirtschaftspolitischen Impuls gegeben. Billige Energie bleibt ein wichtiger Wachstumsfaktor für die Weltwirtschaft - eine Lektion, die nicht nur für die USA, sondern auch für Europa und insbesondere für Deutschland von zentraler Bedeutung ist.

Es bleibt die Herausforderung, den wirtschaftlichen Vorteil billiger Energie mit den Zielen des Klimaschutzes in Einklang zu bringen.

Autor: Gottfried Urban, Urban & Kollegen Vermögensmanagement, Altötting

Diesen und weitere Vermögensverwalter mit Ihren Meinungen und Online-Anlagestrategien finden Sie auf https://www.v-check.de/

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Nachrichten zu Ölpreis