Warum die Ölpreise wieder zulegen - Europäische Erdgaspreise steigen auf Rekordstände
Die Ölpreise haben am Freitag deutlich zugelegt.
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Sie sind aber unter ihren jüngst markierten mehrjährigen Höchstständen geblieben. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 114,93 US-Dollar. Das waren 4,49 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 5,06 Dollar auf 112,69 Dollar.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Am Donnerstag hatten die Notierungen mehrjährige Höchststände von fast 120 Dollar (Brent) und rund 116 Dollar (WTI) erreicht. Hintergrund ist der Krieg in der Ukraine und die damit verbundene Furcht vor Lieferausfällen aus Russland, entweder aufgrund westlicher Sanktionen oder eines russischen Lieferstopps. Daneben finden russische Verkäufer schon jetzt offenbar nur schwer Abnehmer für ihr Erdöl. Ein Grund dafür sind rechtliche Risiken wegen der Sorge möglicher weiterer Sanktionen.
Die Erdgaspreise stiegen unterdessen in Europa auf Rekordstände. Der in den Niederlanden gehandelte TTF-Gas-Future stieg erstmals über 200 Euro je Megawattstunde (MwH). Zuletzt fiel er nur leicht zurück und wurde mit 192 Euro gehandelt. Dies ist aber immer noch ein Anstieg von 33,80 Prozent zum Vortag. Russland ist für Europa der wichtigste Erdgas-Lieferant. Aufgrund des Kriegs wird eine Unterbrechung der Lieferung befürchtet.
Die Internationale Energieagentur (IEA) sieht die globale Energiesicherheit bedroht, ihre Mitglieder geben Teile ihrer strategischen Ölreserve frei. Der Ölverbund Opec+ setzt seinen Kurs schrittweiser und moderater Förderausweitungen unterdessen unbeirrt fort. Umfragen würden zudem zeigen, dass die Opec auch im Februar deutlich weniger produziert habe als vereinbart, schreibt Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. Auch Russland sei unter dem zugesagten Produktionsniveau geblieben.
Nachrichten zu den Atomgesprächen mit dem Iran sorgten zuletzt unterdessen für etwas Entlastung am Ölmarkt. Trotz laufender Vorbereitungen für den Abschluss der Atomverhandlungen am Wochenende ist ein Durchbruch laut Diplomaten aber noch nicht garantiert.
Die Gespräche zur Wiederherstellung des Atompaktes von 2015 seien zwar bereits in der Endphase, doch es gebe noch ungelöste Fragen, schrieb der EU-Diplomat Enrique Mora, der die Verhandlungen mit dem Iran und den Vereinigten Staaten in Wien koordiniert. "Wir sind definitiv noch nicht am Ziel", schrieb er am Donnerstagabend auf Twitter. Sollten die Ölsanktionen bei einer Einigung aufgehoben werden, könnte der Iran laut Fritsch schon kurzfristig 1,5 bis 2 Millionen Barrel Rohöl pro Tag zusätzlich an den Markt bringen.
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NEW YORK/LONDON (dpa-AFX)
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