Anleger setzen auf weitere Aufwärtsbewegung bei Metallen
Auch wenn das letzte Jahr eine steile Rally für Industriemetalle darstellte und der Kupferpreis erst kürzlich auf ein Rekordhoch getrieben wurde, sind Metalle bei Anlegern weiterhin gefragt. Laut Experten sind die langfristigen Aussichten weiterhin verlockend, insbesondere für Kupfer.
Werte in diesem Artikel
• Industriemetalle seit Anfang letzten Jahres im Aufschwung
• Die finanzielle Nachfrage steigt
• Energiewende und das Ende der Corona-Pandemie könnten Rally noch verstärken
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Die treibenden Kräfte der Metall-Rally
Laut Experten von Goldman Sachs und der Bank of America stehen die Chancen gut, dass der Kursanstieg bei Metallen noch über einen längeren Zeitraum weitergeht. Durch das weltweite Abebben der Pandemie, welche zum Teil Lieferketten unterbrochen hatte, sollte die Erholung auch eine weiterhin hohe Nachfrage an Metallen mit sich bringen, so Mark Burton von Bloomberg. Des Weiteren werden hohe Investitionen im Bereich der erneuerbaren Energien oder Elektromobilität erwartet. Von all diesen Ausgaben sollten beispielsweise die Preise von Metallen wie Kupfer, Nickel, Silber, Aluminium und Platin profitieren. Die globale Ökologisierung wird voraussichtlich die nächsten Jahrzehnte sehr rohstoffintensiv sein. Auch die stark wachsende Kupfernachfrage Chinas, die fast die Hälfte des geförderten Kupfers beansprucht, verstärkt das Angebotsdefizit dieses Industriemetalls.
Wiederbelebung für einen ganzen Bereich - auch finanzielle Nachfrage steigt
Die Rally der Metalle ist eine Art Wiederbelebung für einen Bereich, der jahrelang sehr schwach war und für Investitionen als nicht ertragreich angesehen wurde, so Burton. Das führe dazu, dass neben der physischen Nachfrage, vor allem die finanzielle Nachfrage stark steige und die Rohstoffe zu neuen Höchstständen treibe. Aktuell fließen Rekordbeträge in einige auf Metalle fokussierte börsengehandelte Produkte. Der BlackRock World Mining Fund konnte sich in den letzten sechs Monaten fast verdoppeln und steht bei einem Vermögen von 7,5 Milliarden US-Dollar. Der Höchststand des Fonds betrug im Jahr 2011 etwa 18 Milliarden US-Dollar, was ein Indiz sein könnte, dass der Zustrom noch lange nicht abgeschlossen ist.
Befinden wir uns in einem Metall-Superzyklus?
Der Begriff Superzyklus wird für einen Bullenmarkt verwendet, der sich über mehrere Jahre erstrecken könnte. Nach einer langen Talfahrt der Rohstoffe haben diese im letzten Jahr erhebliche Gewinne erzielen können und somit eine Wende eingeleitet. Für einen Superzyklus bedarf es außerdem einen strukturellen Nachfragetreiber. Diese treibende Kraft könnte die Energiewende in Kombination mit dem Ende der Corona-Krise sein, sagt Mobeen Tahir vom PT-Magazin. Die Wirtschaftserholung und auch die niedrigen Lagerbestände wegen Lieferengpässen aus Pandemiezeiten erhöhen die Nachfrage an Metallen und anderen Rohstoffen. Darüber hinaus sind viele Ausgaben im Bereich der Infrastruktur geplant, wovon ein Großteil für umweltfreundliche Initiativen genutzt werden soll. Allein in den USA sollen ein Drittel der von Präsident Joe Biden zugesagten Infrastrukturausgaben von 2 Billionen US-Dollar für den Elektrofahrzeugsektor bestimmt sein. Viele andere Länder haben für die nächsten Jahrzehnte Verbote von Verbrennungsmotoren erlassen. Laut dem Forschungsunternehmen Wood Mackenzie könnten im Jahr 2040 weltweit über 300 Millionen Elektrofahrzeuge auf den Straßen zugelassen sein, im Jahr 2019 waren es noch 5 Millionen. Auch die Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie wird immer stärker subventioniert und gefördert. Diese Art der Energiewende ist ein gutes Zeichen für Metalle wie Kupfer, Nickel und Co., da diese in besagtem Sektor besonders stark benötigt werden. Das Nachfragewachstum könnte sich in den nächsten Jahren noch weiter beschleunigen und auch die kurzfristige Schwäche des US-Dollars könnte den Trend noch weiter vorantreiben. Ob man wirklich von einem Superzyklus sprechen kann, lässt sich nicht genau sagen, aber dass wir uns in einer Metall-Rally befinden, scheint eindeutig. Ob Superzyklus oder nicht, die nächsten Monate und Jahre werden eine aufregende Zeit für Metalle wie Kupfer und Co.
Redaktion finanzen.net
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