Die Hedgefonds kehren an den Ölmarkt zurück
Viele Hedgefonds, die auf steigende Ölpreise gesetzt hatten, hatten sich nach einer gegensätzlichen Preisentwicklung beim schwarzen Gold im ersten Halbjahr aus dem Markt zurückgezogen. Nun dreht die Stimmung aber erneut.
Werte in diesem Artikel
• Ölbullen haben sich Anfang 2023 verschätzt
• Rahmenbedingungen jüngst deutlich verbessert
• Rückkehr der Hegdgefonds an den Ölmarkt
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Ölbullen hatten im ersten Halbjahr wenig Erfolg. Neben vermehrtem russischen Öl auf dem Markt waren es auch hohe Lagerbestände und eine schwache Nachfrageerholung, die die Ölpreise unter Druck setzten. Dass die chinesische Wirtschaft nach der Corona-Öffnung nicht den erhofften Schwung aufnahm, belastete das schwarze Gold zusätzlich. Für viele Hedgefonds, die zum Jahresstart auf steigende Ölpreise gesetzt hatten, war dies ein Nackenschlag. "Ich denke, dass der Ölpreis auf über 140 Dollar pro Barrel steigen wird, sobald Asien wieder vollständig geöffnet ist, vorausgesetzt, es gibt keine weiteren Lockdowns", hatte Piere Andurand noch zu Jahresbeginn im Interview mit Bloomberg erklärt. Der Markt unterschätze "das Ausmaß des Nachfrageschubs, den dies mit sich bringen wird", zeigte sich der Hedgefondsmanager vor rund 9 Monaten überzeugt. Doch es kam anders als erwartet, und Spekulanten wie Andurand fuhren teils massive Verluste ein.
Aussichten für Ölpreise verbessern sich
Doch inzwischen sind die Prognosen für die Ölpreisentwicklung deutlich besser geworden. Bereits in den vergangenen Monaten war eine steigende Tendenz zu sehen, um mehr als ein Viertel haben die Ölpreise in den letzten drei Monaten zulegen können. Das ist auch verbesserten Rahmenbedingungen zu verdanken. So hat Saudi-Arabien erst vor wenigen Tagen seine einseitige Kürzung der Ölförderung um drei weitere Monate verlängert. Nun hat die im Juli eingeleitete Reduzierung Gültigkeit bis zum Jahresende. Und auch Russland will seine beschlossene Kürzung um 300.000 Barrel je Tag bis zum Jahresende ausweiten.
Die Ölpreise reagierten mit einem merklichen Preisaufschlag auf die Ankündigung, die offenbar verstärkt Käufer in den Markt brachte: "Eine beträchtliche Menge 'Dry Powder' [bei Investoren eingesammeltes, aber noch nicht investiertes Geld; Anm. d. Red.] lag an der Seitenlinie", beschreibt Michael Tran, globaler Energiestratege bei RBC Capital Markets, gegenüber Bloomberg die Situation. "Dieser Ölmarkt hat sich zu einem sowohl auf Dynamik als auch auf Fundamentaldaten basierenden Markt entwickelt", so der Marktexperte weiter.
Ölpreisbullen fassen wieder Mut
Für Hedgefonds ist das offenbar ein Startsignal gewesen, wieder in den Ölmarkt einzusteigen. Mit den optimistischsten Prognosen seit mehr als einem Jahr drängen sie zurück in den Markt, schreibt etwa Oilprice.com unter Bezug auf jüngst veröffentlichte Daten. Seit Juni 2022 seien Vermögensverwalter nicht mehr so bullish mit Blick auf die Preisentwicklung bei US-Rohöl gewesen, so das Portal weiter.
Standard Chartered für Ölpreisrally
Gestützt wird diese Sicht auch von den Experten von Standard Chartered. Die Rohstoffanalysten der Bank betonten Oilprice.com zufolge unlängst, dass eine hochwirksame Produktionsbeschränkung der Produzenten, angeführt von Saudi-Arabien, die Voraussetzungen für eine Preisrallye schaffen werde. Im vierten Quartal könnte dies Brent-Rohöl auf ein Quartalshoch von 100 US-Dollar treiben, zeigten sich die Analysten zuversichtlich.
Redaktion finanzen.net
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