RBS-Kolumne

Weizen vor der Wende?

21.03.14 15:11 Uhr

Weizen vor der Wende? | finanzen.net

Weitere mögliche Kurstreiber sind derzeit rar gesät.

Rasante Rallye: Seit Ende Januar verzeichnete der Weizenkurs ein kräftiges Plus von rund 27 Prozent. Nach Gründen der Hausse muss nicht lange gesucht werden: Beflügelt wurde der Preis wohl zum einen aufgrund des Krim-Konflikts, schließlich ist die Ukraine der weltweit sechstgrößte Weizenexporteur. Zum anderen könnte die Dürre in einigen US-Anbaugebieten den Kurs beflügelt haben. Sollte sich die Lage in der Ukraine nicht zuspitzen, könnte Weizen künftig jedoch auch wieder nachgeben.

Steigende US-Exporte

Die möglichen Gründe: Zum einen gibt es Medienberichten zufolge bisher keine Hinweise auf Exportprobleme in der Ukraine, zumal ohnehin nur maximal 10 Prozent des ukrainischen Getreides von den Krim- Häfen verschifft werden. Zudem machen Spekulationen die Runde, wonach die USA ihre Exporte künftig um 1,5 auf 29 Millionen Tonnen erhöhen könnten. Auch die zuletzt gestiegenen US-Weizenbestände sprechen eher für sinkende Notierungen.

Weizen: Nichts ist unmöglich

Bisher konnte Weizen 2014 überraschen, im Januar brach der Kurs dynamisch aus einem mehrmonatigen Abwärtstrend aus. Inzwischen notiert der Rohstoff mehr als 100 US-Cent höher als noch im Januar. Für Anleger ist nun wichtig einzuschätzen, ob Weizen in einen Abwärtstrend zurückfällt oder ob es gelingt, einen Aufwärtstrend zu etablieren.

Entscheidung naht

Derzeit notiert Weizen an der Marke von 708 US-Cent. Gelingt ein Anstieg über diesen Widerstand, könnte Weizen gar noch weiter ansteigen. Prallt er an dieser Marke ab, ist eine Konsolidierungsbewegung wahrscheinlich, die den Rohstoff bis in den Unterstützungsbereich bei 650 US-Cent führen könnte.























Kemal Bagci ist Derivate-Spezialist bei der RBS. In dieser Position entwickelt er strukturierte Produktlösungen, unter anderem auf Aktien- und Rohstoffmärkte. Nach seinem Studium in International Finance in Deutschland und den USA stieg er im Jahr 2005 bei der Deutschen Asset Management in London ein. Seit März 2010 ist er bei der RBS in Frankfurt tätig.

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