Rendite mit Kohle?
Weshalb der Kohlepreis mittelfristig ansteigen könnte.
Kohleproduzenten hatten es in den vergangenen Jahren wenig Grund zur Freude. Zu schaffen macht den Unternehmen immer noch, dass sie die Produktion um die Jahrtausendwende hochfuhren und nach dem Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008 die Kohlenachfrage schrumpfte. Dass der Kohlepreis und die Unternehmensgewinne anschließend nachgaben, waren die logischen Konsequenzen. Nun aber könnten die Firmen das Schlimmste überstanden haben.
Mögliche Trendwende
Zwar könnten einige Produzenten aufgrund des niedrigen Kohlepreises ihre Produktion weiter drosseln, sprich: Das Angebot sinkt. Auf der anderen Seite könnte – vorausgesetzt, die globale Wirtschaft erholt sich weiter – die Nachfrage ansteigen. Da die Produktion dann aber wohl nicht zeitnah wieder hochgefahren werden könnte, wäre in diesem Fall ein steigender Kohlepreis wahrscheinlich. Davon könnten dann auch die Kohlekonzerne profitieren.
RBS Kohle-Index: Möglicherweise das Schlimmste überstanden
Der RBS Global Coal Index steckt seit 2011 mitten in einem Abwärtstrend. Inzwischen steigen allerdings die Chancen, dass der Kohle-Index das aktuelle Kursniveau zumindest halten kann. Die Marke von 100 Zählern erwies sich mehrere Male als solide Unterstützung. Aus diesem Grund könnte der Index nun das Schlimmste überstanden haben.
Wiederholt sich die Geschichte?
Ein Einstieg lohnt sich allerdings erst dann, wenn der Index die Trendlinie des langfristigen Abwärtstrends hinter sich lassen kann. Die Vergangenheit mahnt jedoch zur Vorsicht: Bereits vor rund einem Jahr wurde eine ähnliche Konsolidierung um 150 Punkte schlussendlich wieder abverkauft.
Kemal Bagci ist Derivate-Spezialist bei der RBS. In dieser Position entwickelt er strukturierte Produktlösungen, unter anderem auf Aktien- und Rohstoffmärkte. Nach seinem Studium in International Finance in Deutschland und den USA stieg er im Jahr 2005 bei der Deutschen Asset Management in London ein. Seit März 2010 ist er bei der RBS in Frankfurt tätig.
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