Glänzende Aussichten?
Auch im laufenden Jahr droht ein Angebotsdefizit bei Platin.
Das billige Geld, das die wichtigsten Notenbanken zur Verfügung stellen, ließ die Risikofreude der Anleger kräftig ansteigen – und parallel dazu die Aktienkurse.
Die Börse ist keine Einbahnstraße
Die vergangenen Tage zeigen jedoch, dass die niedrigen Zinsen die Aktienmärkte nicht ewig beflügeln werden, die Nervosität unter den Anlegern hat spürbar zugenommen. Sichere Investments könnten daher wieder verstärkt auf den Radarschirmen der Anleger auftauchen – und dazu zählt auch das Edelmetall Platin. Beflügelt werden könnte der Platinpreis auch von der angespannten Marktlage. So erwartet der weltweit größte Platinverarbeiter Johnson Matthey nach 2012 auch 2013 ein Angebotsdefizit. Kurzfristig könnte das Edelmetall hingegen wegen erneuter Ausschreitungen in Südafrika an Wert zulegen. Trotz bereis kräftiger Produktionskürzungen liegt der Platin-Marktanteil Südafrikas weiterhin bei rund 70 Prozent.
Platin: 200-Tage-Linie im Visier – vorerst
Platin wird ja immer gerne mit Gold verglichen. Und da schneidet es derzeit eher mau ab. So hat es die sehr starke Aufwärtsbewegung des Goldes nicht mitgehen können, allerdings fiel auch der Rückgang moderater aus. Derzeit bewegt sich der Platinpreis in einer recht breiten Spanne und mit recht starker Volatilität zwischen 1.400 und 1.750 Dollar je Unze. Zuletzt war der Preis abgerutscht, hat sich dann aber gut gefangen.
Wieder auf dem Weg nach oben?
Die 38-Tage-Linie hat er bereits wieder geschafft, jetzt könnte es auf zur 200-Tage-Linie gehen. Sollte der Platinpreis hierfür den Schwung aufbringen, wäre auch ein weiterer Anstieg möglich.
Kemal Bagci ist Derivate-Spezialist bei der RBS. In dieser Position entwickelt er strukturierte Produktlösungen, unter anderem auf Aktien- und Rohstoffmärkte. Nach seinem Studium in International Finance in Deutschland und den USA stieg er im Jahr 2005 bei der Deutschen Asset Management in London ein. Seit März 2010 ist er bei der RBS in Frankfurt tätig.
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