Entwicklung bleibt unberechenbar
Angebotsüberschuss könnte Maispreis noch weiter belasten.
Die Maisernte steuert in diesem Jahr auf einen neuen Rekordwert zu. Kein Wunder, schließlich wurde nach der US-Dürre im Sommer 2012 die Mais-Anbaufläche kräftig ausgeweitet. Hinzu kommt, dass sich aufgrund der zuletzt günstigen Witterungsverhältnisse die ohnehin schon gute Qualität der Pflanzen nochmals verbessert hat. So wiesen in der Vorwoche 62 Prozent der Maispflanzen in den USA einen guten oder sehr guten Zustand auf; eine Woche zuvor lag dieser Wert noch bei 60 Prozent.
Zu viel Mais?
Schätzungen zufolge wird die Maisernte mit gut 948 Millionen Tonnen um 10 Prozent höher ausfallen als 2012. Trotz der ebenfalls gestiegenen globalen Nachfrage wird ein Angebotsüberschuss von rund 26 Millionen Tonnen erwartet. Ob der Maispreis aber noch mehr an Wert verlieren wird, bleibt abzuwarten. Schließlich verlor der Kurs seit Jahresbeginn bereits rund 40 Prozent an Wert, so viel wie kein anderer Agrarrohstoff.
Mais: Trendwende unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen
Betrachtet man Mais langfristig, fällt der volatile Kursverlauf des Agrarrohstoffs auf.
Zickzack-Kurs könnte anhalten
Nach einem klaren Aufwärtstrend 2010 ging Mais zunächst in eine Konsolidierungsbewegung über. Diese Konsolidierung wurde im Sommer 2012 durch einen rapiden Kursanstieg unterbrochen, setzte sich aber auf höherem Niveau bis zum Frühjahr dieses Jahres fort. Seither kennt der Kurs des Agrarrohstoffs nur eine Richtung, abwärts. Diese Korrektur könnte auch noch einige Zeit anhalten. Auf der anderen Seite wirkt Mais derzeit überverkauft. Dies signalisieren etwa die gleitenden Durchschnitte.
Kemal Bagci ist Derivate-Spezialist bei der RBS. In dieser Position entwickelt er strukturierte Produktlösungen, unter anderem auf Aktien- und Rohstoffmärkte. Nach seinem Studium in International Finance in Deutschland und den USA stieg er im Jahr 2005 bei der Deutschen Asset Management in London ein. Seit März 2010 ist er bei der RBS in Frankfurt tätig.
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