Besser als gedacht
Trotz Eurokrise präsentiert sich der Ölpreis recht robust – noch.
Angesichts der Euro-Schuldenkrise und der Verunsicherung über den weiteren Konjunkturverlauf haben zahlreiche Metalle und Energieträger zuletzt kräftig Federn gelassen. Der Ölpreis konnte dennoch zulegen – seit Anfang Oktober stieg der Kurs von etwa 101 auf aktuell rund 111 US-Dollar je Barrel. Beflügelt haben könnten den Ölpreis vor allem das – aufgrund einiger Störungen auf der Angebotsseite – schrumpfende Angebot und die damit einhergehenden sinkenden Lagerbestände.
Risiken überwiegen derzeit
Über kurz oder lang könnte der Ölpreis jedoch unter Druck geraten, wenngleich eine zügige Lösung der Euro-Schuldenkrise den Kurs auch unterstützen könnte. Grund: Zum einen wird die globale Rohölnachfrage aufgrund des schleppenden Konjunkturverlaufs sukzessive nach unten angepasst. Hinzu kommt, dass sich die Spannungen auf der Angebotsseite zunehmend lösen – und parallel dazu auch die Lagerbestände wieder ansteigen sollten.
Öl: Schwieriger Weg
Nach dem kräftigen Anstieg 2008 hatte sich der Ölpreis der Sorte Brent Crude gedrittelt, die Konjunkturangst brach sich hier ihre Bahn. In den darauffolgenden beiden Jahren wurde Brent zwischen 60 und 90 Dollar je Barrel gehandelt, bevor letzten Winter der steile Anstieg erfolgte.
Bären und Bullen nicht einig
Bis in den Herbst hinein blieb der Ölpreis dann in einem Seitwärtskanal zwischen rund 100 und 120 Dollar festgezurrt. In der kurzfristigen Betrachtung zeigt sich das „schwarze Gold“ jetzt stabil und konnte zuletzt von seiner Unterstützung wieder nach oben abprallen. Allerdings liefen die letzten Tiefs immer ein wenig tiefer als die vorherigen, was zu einer pessimistischen Sicht der weiteren Entwicklung führen könnte – zumindest so lange, bis der Kurs nicht den oberen Widerstand bei rund 126 Dollar angeht und überspringt.
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