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Nach den US-Wahlen: So sind jetzt die Aussichten für den Goldpreis

05.11.20 21:42 Uhr

Nach den US-Wahlen: So sind jetzt die Aussichten für den Goldpreis | finanzen.net

Es war das politische Ereignis 2020: Die US-Präsidentschaftswahlen haben nicht nur auf die Finanzmärkte ihre Schatten voraus geworfen. Noch steht kein Gewinner fest - zumindest nicht auf politischer Ebene.

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• US-Wahlausgang weiter unklar
Gold von Wahlausgang wohl unabhängig
• Goldpreis als Profiteur auf allen Ebenen

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Der Goldpreis konnte im bisherigen Jahresverlauf kräftig zulegen. Nach dem Corona-bedingten Einbruch im März, als Anleger in Panik nahezu alle Anlagearten liquidierten, ging es stetig bergauf: Auf Jahressicht steht ein Plus von rund 25 Prozent. Die Unsicherheit über den Wahlausgang in den USA hatte den Preis für das Edelmetall zuletzt nochmal zusätzlich gestützt - nun stellt sich die Frage, wie die Entwicklung an der Preisfront jetzt nach der US-Wahl weitergehen wird.

Unsicherheit noch nicht ausgestanden

Auch einen Tag nach dem offiziellen Wahltermin ist noch nicht klar, wer in den Vereinigten Staaten in den nächsten vier Jahren das Ruder im Weißen Haus übernehmen wird. Doch die künftige Ausrichtung der US-Regierung könnte auch Auswirkungen auf die Goldpreisentwicklung haben, denn die Administration - ob unter Donald Trump oder Joe Biden - wird eine elementare Rolle bei der Gestaltung der weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen spielen.

Bis es zu einem eindeutigen Ergebnis kommt, kann es dauern, denn der aktuelle Amtsinhaber Trump hat bereits angekündigt, den Gerichtsweg beschreiten zu wollen. Dies könnte Experten zufolge am Aktienmarkt mit starken volatilen Tendenzen einher gehen. Üblicherweise führt eine erhöhte Unsicherheit auf Anlegerseite dazu, dass viele Marktteilnehmer am Aktienmarkt eher vorsichtig agieren, zeitgleich aber auf der Suche nach sicheren Häfen sind. Gold als recht wertstabile Anlage hat sich in der Vergangenheit häufig als ein solcher Hafen erwiesen, so dass in der Zeit bis zur Auszählung aller Stimmen und Feststellung eines amtlichen Endergebnisses bei der US-Wahl wohl mit einer Verteuerung des Goldpreises zu rechnen ist.

Gold könnte großer Profiteur werden

Doch auch wenn das Endergebnis schließlich feststeht: Es ist wohl weit weniger eindeutig, als von Wahlbeobachtern im Vorfeld erwartet - der Ausgang der Wahl ist sehr viel knapper als von Marktteilnehmern erhofft.

Das dürfte Folgen für die erste Amtszeit von Joe Biden aber auch für die zweite Amtszeit von Donald Trump haben. Denn die Vereinigten Staaten von Amerika bleiben tief gespalten, der künftige US-Präsident dürfte sich auf schwierige vier Jahre einstellen müssen.

Von Joe Biden erhoffen sich Marktteilnehmer aber zumindest eine gemäßigtere Ausführung der Amtsgeschäfte, die Gefahr politischer Risiken und internationaler Spannungen, die üblicherweise auch an den Finanzmärkten für Nervosität sorgt, dürfte unter dem demokratische Präsidenten deutlich geringer ausfallen als im Falle einer zweiten Amtszeit von Donald Trump. Dass die Trump-Politik aber nicht unweigerlich mit schwachen Aktienmärkten und damit einem möglicherweise steigenden Goldpreis einher gehen muss, hat die Aktienrally der vergangenen vier Jahre gezeigt.

Für den Goldpreis ist der Sieger wohl egal

Vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie und diverser anderer politischer und wirtschaftspolitischer Nebenkriegsschauplätze könnte Gold weiter ein wichtiger Anlaufpunkt für viele Anleger bleiben. Historisch gesehen lässt sich allerdings kein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Goldpreisentwicklung und einer bestimmten Regierungspartei in den USA feststellen, schrieb zuletzt auch Saida Litosh, Managerin für Edelmetallanalyse bei Refinitiv. Mit einer zweiten Amtszeit für Trump werde eine "turbulente und polarisierende" Zeit kommen, die wiederum mit höherer Volatilität und Unsicherheit einher gehen dürfte.

Auch eine Wahl von Biden wird vor dem Hintergrund der Trump-Drohung, den Weg über das höchste US-Gericht einschlagen zu wollen, mit starken Unsicherheiten behaftet sein, denn seine mögliche Amtszeit wäre wohl immer vom Makel eines möglichen Wahlbetrugs überschattet.

Was das Regierungsprogramm selbst angeht, wird von beiden Kandidaten erwartet, dass sie weiterhin den Weg quantitativer Lockerungen unterstützen - auch das wird den Goldpreis wohl eher positiv beeinflussen.

Während das Rennen um das Weiße Haus also weiterhin offen bleibt, steht mit Gold ein Gewinner der Wahl bereits fest. Unabhängig vom tatsächlichen Ausgang der Wahl wird Gold insbesondere auf dem Weg zu einem verlässlichen Ergebnis von der Unsicherheit an den Märkten profitieren, für die kommenden Jahre gibt es darüber hinaus Experten zufolge weiteres Aufwärtspotenzial, das Fosterville South Exploration-Chef Bryan Slusartschuk sogar als "explosiv" bezeichnete.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Bulent camci / Shutterstock.com, Nomad_Soul / Shutterstock.com

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