So hoch könnte der Goldpreis am Jahresende stehen - Lohnt sich der Einstieg jetzt?
Gold hat den Ruf als sicherer Hafen in krisenreichen Zeiten - ein Investment, das während Marktturbulenzen seinen Wert nicht verliert oder sogar steigert. Nun gibt es einige Zeichen, dass der Kurs des Edelmetalls wieder deutlich anziehen wird.
Am Dienstag notierte der Goldpreis so tief wie seit drei Monaten nicht mehr - zuletzt stand er bei 1.279,00 US-Dollar pro Feinunze. Von seinem 52-Wochen-Tief bei 1.170,13 US-Dollar Mitte Oktober letzten Jahres ist das Edelmetall dennoch klar entfernt. Wenn es nach einem Edelmetall-Experten geht, dürfte diese Entfernung im Jahresverlauf immer größer werden, da der Goldpreis steigen soll.
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Seit Jahresanfang pendelte der Goldpreis grob zwischen 1.275 und 1.325 US-Dollar. Aus dieser Range dürfte das Edelmetall jedoch ausbrechen, meinte Martin Huxley gegenüber CNBC. Der globale Edelmetallchef des Finanzdienstleistungsunternehmens INTL FCStone prophezeit zwar, dass der Goldpreis in den kommenden Monaten zunächst in dieser Spanne weiterpendelt, jedoch in der zweiten Jahreshälfte schließlich aus dieser ausbricht. Huxley erwartet, dass der Goldpreis "weiter steigen wird und möglicherweise gegen Ende des Jahres 1.400 US-Dollar testen wird", zitiert ihn der US-Sender. Das würde vom derzeitigen Kurs aus einen Anstieg von über neun Prozent bedeuten. Über der Marke von 1.400 US-Dollar pro Feinunze notierte das gelbglänzende Metall zuletzt im Juni 2013.
Huxleys optimistischer Goldausblick wird von der Metallexpertin Suki Cooper von der Standard Chartered gestützt: "Wir erwarten, dass Gold das Jahr mit einem starken Ende abschließen wird", so die Goldkennerin gegenüber CNBC. Sie prognostiziert, dass im vierten Quartal dieses Jahres die Höchststände von 2017 und 2018 angepeilt werden - die lagen bei rund 1.350 US-Dollar pro Feinzunze.
Treibende Faktoren
Der Edelmetallexperte Huxley führt seine Annahme auf die anhaltenden Unsicherheiten weltweit zurück, die wohl weiter ungelöst bleiben. Dazu zählen die Handelskonflikte und Sorgen um das globale Wirtschaftswachstum. Anleger suchen daher den sicheren Hafen. Das ist beispielsweise auch in Deutschland deutlich zu erkennen: Derzeit besitzen die Deutschen so viel Gold wie nie zuvor - besonders unter Privatleuten habe die Nachfrage nach dem glänzenden Rohstoff als Wertanlage an Beliebtheit gewonnen. Darüber hinaus wirke der Umstand, dass die US-Notenbank Federal Reserve für dieses Jahr eine taubenhafte Geldpolitik anvisiert und keine weiteren Zinsschritte in Aussicht gestellt hat, als weiterer Preistreiber - diese geldpolitische Haltung der Fed "wird unterstützend für den Edelmetallsektor sein", ist sich Huxley sicher.
Zentralbanken stützen Goldrally
Ebenfalls positiv werde sich laut dem INTL FCStonde-Edelmetallexperten auch die Tatsache auswirken, dass "Zentralbanken und der offizielle Sektor ihre Reserven diversifizieren". Die Zentralbanken haben 2018 rund 650 Tonnen Golf gekauft - das sollen rund 15 Prozent des Weltmarktes gewesen sein, berichtet CNBC. Huxley blickt zehn Jahre zurück und weist darauf hin, dass die Zentralbanken vor der Finanzkrise noch Nettoverkäufer von Gold waren: "Jetzt gibt es eine dramatische Wendung, wahrscheinlich eine Tausend-Tonnen-Wendung", zitiert ihn der US-Sender. Dass nicht nur Länder wie Russland, Kasachstan und Ungarn, sondern beispielsweise auch China ihre Goldreserven aufgestockt haben, wertet er als "sehr positive Aussage für den Sektor".
Geopolitische Entwicklung als Signal für Goldkauf?
Investoren legt der Edelmetallexperte nahe, politische Unsicherheiten auf der ganzen Welt im Auge zu behalten. Dazu zählen unter anderem die Präsidentschaftswahlen in den USA, die derzeit ausgesetzten Brexit-Turbulenzen sowie die Sorgen um den Welthandel. Zunächst sollte beobachtet werden, ob die zähen Fortschritte im Handelsstreit bald Früchte tragen und es zu einer Einigung kommt. Möglicherweise bietet sich in der derzeitig ruhigen Phase ein guter Einstiegszeitpunkt an, bevor die Goldpreise zum Jahresende hin anziehen werden.
Redaktion finanzen.net
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