OPEC im Blick

Citi-Experte: Deshalb könnte der Ölpreis um 50 Prozent einbrechen

19.12.23 22:54 Uhr

Citi-Experte: Deshalb könnte der Ölpreis um 50 Prozent einbrechen | finanzen.net

Marktbeobachter rechnen mit einer schwächeren Ölnachfrage im Jahr 2024. Das ruft große Marktplayer wie die OPEC+ auf den Plan. Trifft diese die falsche Entscheidung, könnte der Ölpreis sich halbieren, warnt ein Rohstoffexperte.

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• Citi-Rohstoffleiter hält Einbruch der Ölpreise für möglich
• OPEC-Förderkürzungen im Blick
• Nachfragerückgang erwartet

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Mitglieder des großen Ölkartells OPEC+ haben bei ihrer jüngsten Sitzung eine Reduzierung der Ölproduktion beschlossen. Im ersten Quartal wollen die Ölgiganten Saudi-Arabien und Russland ihre bestehenden Einschränkungen von insgesamt 1,3 Millionen Fass (je 159 Liter) pro Tag bis März beibehalten, sechs weitere Mitglieder des Verbundes wollen ihre täglichen Fördermengen zusätzlich um fast 700.000 Fass Rohöl drosseln, hieß es.

Experte hält Beibehaltung der Kürzungen für unverzichtbar

Max Layton, globaler Leiter der Rohstoffforschung bei der Citigroup, warnte gegenüber Bloomberg TV vor den Folgen, sollte die OPEC+ die Produktionskürzungen nicht im kommenden Jahr beibehalten und verlängern. Sollten sie eine andere Politik verfolgen und die derzeitigen Produktionskürzungen aufgeben, könnte es zu einem drastischen Einbruch der Ölpreise kommen, so der Marktexperte.

Konkret hält Layton einen Rückgang der Ölpreise um bis zu 50 Prozent für möglich. Wenn die Mitgliedsländer zusammenarbeiten, um die beschlossenen Quotensenkungen aufrechtzuerhalten, könnten sich die Ölpreise in einer Spanne von 70 bis 80 US-Dollar pro Barrel einpendeln, so Layton weiter.

"Ich denke, die Alternative ist einfach so schmerzhaft, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass man diese halbe Million Barrel pro Tag im Laufe des nächsten Jahres zum richtigen Preis bekommt", sagte er.

Weiter rückläufige Nachfrage erwartet

Das aktuelle Überangebot und die rückläufige weltweite Nachfrage sei aktuell der Hauptbelastungsfaktor für die Rohölpreise. Dieses Szenario werde sich auch im kommenden Jahr nicht ändern: Bis 2024 geht Layton davon aus, dass es bei einem Gesamtüberschuss von rund 600.000 Barrel pro Tag bleiben werde, auch wenn er eine partielle Erholung der Nachfrage aus China erwartet.

Auch Fitch Ratings erwartet nicht, dass es in naher Zukunft zu einer Nachfrageerholung auf dem Ölmarkt kommen wird: "Das schwache globale Wachstum im Jahr 2024 könnte zu weiteren OPEC+-Kürzungen führen, wenn der Ölmarkt deutlich in die Überschusszone übergeht. Der jüngste Deal Ende November 2023 verdeutlichte die Zurückhaltung, die Produktion deutlich zu senken", warnt die Ratingagentur in einem Marktkommentar.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Kokhanchikov / Shutterstock.com, GAS-photo / Shutterstock.com

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