Krieg in der Ukraine

Die größten Käufer von russischem Öl

06.04.23 21:07 Uhr

Die größten Käufer von russischem Öl | finanzen.net

Seit Putins Invasion in die Ukraine wurde viel über den Import russischen Öls nach Deutschland und Europa gesprochen. War zu Beginn des Angriffskriegs noch die EU der größte Importeur, ist es Stand März 2023 China. Welche Länder haben seit dem 24. Februar 2022 die meisten fossilen Brennstoffe aus Russland importiert?

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• Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wurden Ölimporte aus Russland kontrovers diskutiert
• Auch Deutschland gehört Stand Mitte März 2023 zu den fünf größten Importeuren fossiler Brennstoffe aus Russland
• Mit dem am 5. Dezember in Kraft getretenen Ölembargo der Europäischen Union hat sich die Liste der größten Importeure verändert

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Deutschland gehört zu den fünf größten Importeuren fossiler Brennstoffe aus Russland

Mit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine wurde das Thema Ölimporte aus Russland hochpolitisch - einige Länder haben beschlossen, die Importe zu reduzieren, andere importieren gleich viel oder mehr als vor Beginn des Angriffskriegs am 24. Februar 2022. Die Plattform Russia Fossil Tracker aktualisiert in Echtzeit die Summen, die Russland seither mit dem Export fossiler Brennstoffe eingenommen hat und welche Länder die größten Importeure sind. Als Quellen verwendet die Plattform offizielle Daten von Eurostat, ENTSOG und UN COMTRADE. Stand 24. März 2023 - also genau ein Jahr und einen Monat nach Beginn der Invasion - hat Russland während des Ukraine-Kriegs mit dem Export fossiler Brennstoffe insgesamt 319,6 Milliarden Euro eingenommen. Die Hälfte davon (148,5 Milliarden Euro) stammen aus der EU.

Weltweit hat Russland 66 Prozent (211,4 Milliarden Euro) der Einnahmen mit dem Export von Öl generiert, 25 Prozent der Einnahmen (81,1 Milliarden Euro) mit dem Export von Gas und neun Prozent der Einnahmen (72,2 Milliarden Euro) mit dem Export von Kohle. Ein ähnliches Verhältnis liegt bei den Exporten in die EU vor, hier waren es 58 Prozent (86,4 Milliarden Euro) Ölexporte, 39 Prozent (58,8 Milliarden Euro) Gasexporte und drei Prozent (3,3 Milliarden Euro) Kohleexporte.

Mittlerweile importiert China die meisten fossilen Brennstoffe aus Russland

Damit ist die EU weiterhin hinsichtlich des Gesamtvolumens importierter Brennstoffe der größte Importeur, jedoch wird in den Statistiken deutlich, dass hier politische Maßnahmen ergriffen wurden. So gab es im Februar dieses Jahres Verschiebungen auf der Liste der größten Importeure aus Russland: War bis dahin noch die EU der größte Importeur, werden nun im vierzehntätigen Durchschnitt mehr fossile Brennstoffe nach China exportiert - und selbst das Vereinigte Königreich sowie zeitweise auch Indien haben seit Februar mehr fossile Brennstoffe importiert als die EU.

Das ändert nichts an der Tatsache, dass weiterhin viele der größten Importeure EU-Mitgliedstaaten sind. So viel Geld haben die zehn Regionen und Länder mit den meisten Importen fossiler Brennstoffe zwischen dem 24. Februar 2022 und 24. März 2023 an Russland gezahlt:

EU: 148,52 Milliarden Euro
China: 67,83 Milliarden Euro
Türkei: 26,82 Milliarden Euro
Deutschland: 25,71 Milliarden Euro
Indien: 24,87 Milliarden Euro
Niederlande: 17,45 Milliarden Euro
Italien: 14,69 Milliarden Euro
Polen: 11,77 Milliarden Euro
Ungarn: 9,44 Milliarden Euro
Frankreich: 9,34 Milliarden Euro

Seit Dezember 2022 ist das Ölembargo der EU gegen Russland in Kraft

Im Jahr 2023 belaufen sich die Zahlungen der größten Importeure an Russland teilweise ebenfalls bereits auf mehrere Milliarden Euro:

China: 12,45 Milliarden Euro
EU: 10,15 Milliarden Euro
Indien: 6,19 Milliarden Euro
Türkei: 4,89 Milliarden Euro
Slowakei: 1,16 Milliarden Euro
Belgien: 1,12 Milliarden Euro
Spanien: 0,99 Milliarden Euro
Japan: 0,93 Milliarden Euro
Bulgarien: 0,96 Milliarden Euro
Niederlande: 0,96 Milliarden Euro

Hauptgrund für die starke Veränderung der Liste der größten Importeure ist wohl das am 5. Dezember 2022 in Kraft getretene Ölembargo der Europäischen Union. Diese hatte beschlossen, dass ab Anfang Dezember kein russisches Öl mehr über den Seeweg in die EU fließen darf.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Borislav Bajkic / Shutterstock.com, Svetlana Turchenick / Shutterstock.com

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