Bank of America prognostiziert stürzende Ölpreise
Die Regierungen von USA und China sind in einem Handelsstreit mit globalen Auswirkungen verzettelt. Neben dramatischen Folgen für das Rohöl, stagniert auch das Wirtschaftswachstum. Das Kräftemessen fordert seinen Tribut.
Werte in diesem Artikel
• Chinas Reaktion auf US-Sanktionen
• Rohöl verliert an Wert
• Handelskrieg könnte Kettenreaktion auslösen
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Machtdemonstrationen großen Ausmaßes
Der andauernde Handelskrieg zwischen China und den Vereinigten Staaten könnte den Ölpreis um 50 Prozent drücken. Zwar prognostiziert die Bank of America Merrill Lynch für das Jahr 2020 aktuell noch konstante Ölpreise von 60 Dollar pro Barrel, warnt jedoch vor möglichen Wertverlusten zwischen 20 und 30 Dollar pro Barrel.
In Reaktion auf US-Präsidenten Trumps Einführung von 10 Prozent Strafzöllen gegenüber chinesischen Produkten, wobei es sich um Summen in 300 Milliarden Dollar-Höhe handelt, zieht die chinesische Regierung Gegenmaßnahmen in Erwägung. China droht iranisches Rohöl zu kaufen, wodurch der Ölpreis ins Schleudern geraten könnte. Irans Ölverkäufe leiden aktuell unter US-Sanktionen, weshalb das Land einen Großabnehmer wie China mit Begünstigungen belohnen würde. Vergangenen Donnerstag führte diese Ankündigung zu einem Einsturz des Rohölpreises von 8 Prozent, dies spiegelt den größten Wertverlust der letzten vier Jahre wider.
China würde Kettenreaktion auslösen
Der Markt ist in Wartestellung, Chinas Antwort im Machtkampf der Großmächte macht eine steigende Volatilität des Rohölpreises sehr wahrscheinlich. Sollte China iranisches Öl kaufen, würde dadurch der Einfluss der US-Außenpolitik untergraben und die Kosten der Zölle für die chinesischen Exportgüter zu einem gewissen Grad abgefangen werden.
Zusätzlich würde China den Ölmarkt und Diskussionen neu aufheizen, denn Länder wie der Irak und Saudi Arabien würden ein Handelsabkommen ebenfalls begrüßen und große Volumina an Rohöl in Richtung China verkaufen.
Sollte sich dieser Kreislauf verwirklichen, würden die US-Sanktionen gegenüber China die Rohölnachfrage für Ende 2019 und bis Anfang 2020 stark verringern und in Folge dessen den Preis weiter zu Fall bringen.
Wirtschaftliche Folgen
Die zu zahlenden Zölle führten für den chinesischen Yuan zu Wertverlusten gegenüber dem Dollar. Ob Chinas Regierung den Wechselkurs absichtlich manipulierte, um Ölpreise bewusst zu drücken, ist nicht zu sagen. Dennoch führt der Handelskrieg langfristig zusätzlich zu Wirtschaftsdepressionen für die USA und China, denn Produktion und Exporte würden für beide Parteien stagnieren.
Unternehmen ziehen zur Zeit größere Verträge zurück, um langfristige Ausgaben, solange Unruhe und Unklarheit auf den Märkten herrscht, zu meiden. Solange das Kräftemessen zwischen China und den Vereinigten Staaten anhält, leiden beide nationalen Wirtschaften, sowie in diesem Fall der globale Ölpreis in Form von steigenden Wertschwankungen und starken Verlusten - ein Handelskampf, bei dem nicht verhandelt wird, mit unbegrenztem Potential, weltweit für Verunsicherung und Krisen zu sorgen.
Redaktion finanzen.net
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