COT-Report: Gold - anhaltender Optimismus unter Terminspekulanten

von Jörg Bernhard

Beim allgemeinen Interesse an Gold-Futures, was durch die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) zum Ausdruck kommt, kam es in der Woche zum 2. Februar zu einem leichten Rückgang von 385.350 auf 379.185 Kontrakte (-1,6 Prozent), dem Optimismus großer und kleiner Spekulanten hat dies allerdings nicht geschadet. Mit der kumulierten Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) großer und kleiner Spekulanten ging es nämlich erneut kräftig bergauf, und zwar von 59.833 auf 77.355 Kontrakte (+29,3 Prozent). Wieder einmal machte sich der wachsende Optimismus vor allem unter den Großspekulanten (Non-Commercials) bemerkbar, die ihre Netto-Long-Position auf Wochensicht von 59.040 auf 72.822 Futures (+23,3 Prozent) erhöht haben. Auch die Kleinspekulanten (Non-Reportables) sind optimistischer geworden und stockten ihre bisherige Netto-Long-Position von 793 auf 4.533 Kontrakte auf.

US-Zinssorgen lassen nach

Mit 1.175 Dollar markierte Gold am gestrigen Freitag ein neues Dreimonatshoch. Angesichts schwacher Konjunkturdaten und Aktienmärkte steuern verunsicherte Investoren weiterhin verstärkt den sicheren Hafen Gold an. Diese Zuflüsse machten sich beim weltgrößten Gold-ETF SPDR Gold Shares in der vergangenen Woche in einem kräftigen Anstieg von 669,23 auf 698,46 Tonnen bemerkbar. Auch Staatsanleihen bester Bonität befinden sich derzeit im Höhenflug, was sich bei Anleihen bester Bonität in anhaltend negativen Renditen niedergeschlagen hat. Europäische Staatsanleihen aus Ländern mit noch relativ soliden Finanzen bieten bei Laufzeiten bis sechs Jahre weniger als nichts, nämlich negative Renditen. Außerdem eröffnen sie aufgrund der jahrelangen Kursrally mittlerweile erhebliches Rückschlagpotenzial. Weil sich der Goldpreis seit drei Jahren auf Talfahrt befindet, kann man ihm erhebliches Aufholpotenzial attestieren. Ein Teil des Vermögens in Gold zu "bunkern", scheint bei vielen Investoren eine interessante Anlagealternative zu sein.