Gold: Warten auf das Fed-Protokoll

von Jörg Bernhard

Um 20.00 Uhr steht nämlich die Bekanntgabe des Protokolls der jüngsten Fed-Sitzung an. Je nach Tenor könnte es dann beim gelben Edelmetall zu markanten Kursbewegungen kommen. Derzeit wird eine baldige Zinserhöhung als relativ unwahrscheinlich eingestuft. Das vom Terminbörsenbetreiber CME betriebene Fed-Watch-Tool taxiert die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt Mitte Juni auf 15 Prozent. Für die Ende Juli anberaumte Fed-Sitzung liegt der Wert bereits bei 33 Prozent. Grundsätzlich sieht es aber weiterhin danach aus, dass sich weder die USA noch der Rest der Welt aufgrund der enormen Schuldenlast deutlich höhere Zinsen gar nicht leisten können. Gold sollte von dieser Perspektive tendenziell profitieren.
Am Mittwochnachmittag zeigte sich der Goldpreis mit nachgebenden Notierungen. Bis gegen 14.45 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (Juni) um 4,00 auf 1.272,90 Dollar pro Feinunze.

Rohöl: Chinesen in Kauflaune

Obwohl sich die chinesische Wirtschaft derzeit nicht sonderlich stark entwickelt, werden die strategischen Ölreserven weiter massiv ausgebaut. Während sich die heimische Ölproduktion auf dem absteigenden Ast befindet, war bei den Ölimporten in den vergangenen Monaten ein kräftiger Anstieg zu beobachten. Mit Spannung warten die Akteure an den Energiemärkten nun auf den für 16.30 Uhr angekündigten Wochenbericht der US-Energiebehörde. Das am Vorabend kommunizierte Update vom American Petroleum Institute wies sowohl bei Rohöl als auch bei Benzin und Destillaten (Heizöl und Diesel) signifikant rückläufige Lagermengen aus.
Am Mittwochnachmittag präsentierte sich der Ölpreis mit leicht nachgebenden Notierungen. Bis gegen 14.45 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt (Juni) um 0,14 auf 48,17 Dollar, während sein Pendant auf Brent (Juli) um 0,35 auf 48,93 Dollar zurückfiel.