Goldpreis: Tiefer, immer tiefer?
Der Goldpreis leidet unter der Rhetorik der US-Notenbank. Doch vergleicht man Gold mit anderen Assets, dann hält sich das Edelmetall gut.
von Markus Bußler, Euro am Sonntag
Hat Gold seinen Status als sicherer Hafen verloren? Diese Frage kann man sich angesichts der Entwicklung der vergangenen Wochen durchaus stellen. Versuchte sich Gold am Ostermontag noch daran, über 2.000 Dollar auszubrechen, ging es anschließend rund 150 Dollar bergab. Dabei war das Edelmetall nicht allein. Aktien, Kryptowährungen, Industriemetalle, ja sogar die Anleihen - alles tendierte gen Süden.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Sollte Gold nicht gewinnen, wenn andere Assets derart abverkauft werden? Die Problematik ist: Die Ankündigung der US-Notenbank, die Zinsen aggressiv anheben zu wollen, hat bei den Anlegern zu einer Fluchtreaktion geführt. Wenn Anleger flüchten, dann tun sie dies vor allem in ein Asset: in den US-Dollar. So sollte es eigentlich nicht verwundern, dass der Dollar alle anderen Anlagen kurzfristig in den Schatten stellt.
Zinsangst als Belastungsfaktor
Zurück zu Gold. Vergleicht man Gold mit anderen Anlagen wie beispielsweise Kryptowährungen, Aktien oder auch den kleinen Bruder Silber, dann sieht man rasch: Es hat sich tatsächlich deutlich besser gehalten. Allerdings hat das Umfeld neben dem US-Dollar keine wirklichen Gewinner zugelassen. Wichtig werden aus fundamentaler Sicht nun die Inflationszahlen aus den USA. Normalerweise sollte Gold von einer hohen Inflation profitieren. Doch da die US-Notenbank sich die Bekämpfung der Inflation als oberstes Ziel auf die Fahnen geschrieben hat, dürfen Goldanleger sogar darauf hoffen, dass die Inflationsdaten leicht schwächer ausfallen. Dies könnte die Zinsangst, die die Märkte derzeit in Atem hält, etwas dämpfen. Das wiederum sollte dazu führen, dass der US-Dollar schwächer wird und wieder Geld in andere Anlagen wie Aktien oder auch Edelmetalle fließt.
Und natürlich auch wieder in Edelmetallaktien. Die ohnehin schon günstig bewerteten Papiere wurden in den vergangenen Tagen noch einmal nach unten durchgereicht. Dividendenrenditen von 3,7 Prozent bei Barrick Gold (WKN 870 450), dem zweitgrößten Goldproduzenten weltweit, oder auch 3,2 Prozent bei Newmont (853 823), der Nummer 1 auf dem Goldmarkt, sind historisch gesehen einmalige Chancen.
Nicht jeder Kursrückgang ist automatisch eine antizyklische Kaufchance. Doch angesichts der hohen und vergleichsweise sicheren Dividendenrenditen von Barrick Gold oder auch Newmont eröffnet sich Anlegern hier eine Chance bei den beiden Titeln.
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