BlackRock hat plötzlich wieder Vertrauen in Gold
Auf Jahressicht gesehen hat der Goldpreis 2018 eher seitwärts tendiert. Doch seit dem Sommer zeigt der Trend nach oben - und auch der Vermögensverwalter BlackRock glaubt nun an ein Comeback des Edelmetalls.
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Jahrelang galt Gold als Kontraindikator für die Aktienmärkte: Ging es an den Börsen abwärts, flüchteten sich viele Anleger in den sicheren Hafen Gold, haussierten die Märkte aber, zogen Investoren ihr Geld aus dem Edelmetall ab. Doch in der Vergangenheit hat es durchaus Zeiträume gegeben, in denen sich die umgekehrte Korrelation zwischen Gold und Aktien nicht bestätigte und beide Investments zeitgleich anstiegen oder fielen.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.In den letzten Monaten scheint der Zusammenhang zwischen der Goldpreis- und der Aktienkursentwicklung aber wieder deutlicher: Während das Edelmetall seit August 2018 kontinuierlich wieder zulegen konnte, haben die US-Topindizes Dow Jones und S&P 500 - leicht zeitlich verzögert - abgegeben. Auch der deutsche DAX zeigt sich im August eine deutlich negative Tendenz. Für BlackRock ein deutlicher Hinweis an Anleger, ihr Portfolio mit Gold abzusichern.
Gold zur Diversifikation
Gegenüber dem Nachrichtendienst "Bloomberg" zeigt Russ Koesterich, Portfoliomanager bei dem weltgrößten Vermögensverwalter, zuversichtlich für die weitere Wertentwicklung von Gold. "Wir sind bezüglich Gold konstruktiv", so der Experte in einem Telefoninterview. "Wir glauben, dass dies eine wertvolle Portfolioabsicherung sein wird. Wir sind Multi-Asset-Anleger, wir denken über die Auswirkungen auf das gesamte Portfolio nach, aktuell sehen wir den Wert von Gold in der Diversifikation", erklärt Koesterich.
Umfeld für Goldinvestoren wird positiver
2018 habe die konsequente Zinsanhebungspolitik der US-Notenbank Fed und der starke Dollar den Goldpreis belastet. Diese beiden Faktoren dürften in diesem Jahr keine derart große Rolle mehr spielen, glaubt der Portfoliomanager. "Wenn es eine Pause in diesem Trend gibt, wird der zweifache Gegenwind, der Gold in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres entgegengeweht ist, abgemildert oder komplett beseitigt".
Government-Shutdown ohne großen Einfluss
Der anhaltende Stillstand der US-Regierung, der Government-Shutdown, werde die Preisentwicklung von Gold hingegen nicht negativ beeinflussen, glaubt Koesterich. Für die Wirtschaft oder die Finanzmärkte sei der Shutdown nicht von allzu großer Bedeutung, er könne jedoch das Vertrauen untergraben, wenn er noch länger andauere. Derzeit herrsche ein Umfeld politischer Unsicherheiten. Vor diesem Hintergrund verdiene die Beziehung zwischen Unsicherheit, Volatilität und der relativen Performance von Gold Aufmerksamkeit, so der Portfoliomanager weiter. Gold sei seit langem ein Mittel zur Wertaufbewahrung und es habe sich in Zeiten starker Volatilität zur Abmilderung von Risiken am Aktienmarkt bewährt, glaubt Koesterich.
Fallen nun die Aktienmärkte weiter?
Auch wenn der Blackrock-Experte ein konkretes Kursziel für Gold schuldig blieb, hat der Vermögensverwalter seine Edelmetallbestände seit dem dritten Quartal 2018 durch ETFs ausgebaut.
Der Optimismus für die Goldpreisentwicklung zieht bei BlackRock allerdings eine nur teilweise negative Einschätzung für den Aktienmarkt nach sich. Im Dezember hatte der Vermögensverwalter insbesondere europäische Aktien als Verlierer der aktuellen Entwicklungen ausgemacht und Investoren vor einem Engagement in europäischen Aktienmärkten gewarnt. In seinem Kapitalmarktausblick riet der weltgrößte Vermögensverwalter Investoren, sich auf den US-Aktienmarkt und die Märkte in Schwellenländern zu fokussieren - auch wenn die Experten hier ebenfalls von schwächeren Wachstumsraten ausgingen. Gegenüber der "FAZ" erklärte Martin Lück, Leiter der Kapitalmarktstrategie von Blackrock: "Europa war eingelullt von der guten wirtschaftlichen Entwicklung der vergangenen Jahre. Zukunftsfähig auch für Krisenzeiten ist Europa aber noch lange nicht". Während die USA und China um die Vorherrschaft in der Welt ringen, stehe Europa am Rand und beschäftige sich mit sich selbst. "Ich kann mir kaum ein Szenario vorstellen, in dem europäische Aktien im nächsten Jahr besser laufen sollten als Titel aus China oder den Vereinigten Staaten", so der Experte gegenüber dem Blatt weiter.
Redaktion finanzen.net
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