Die Edelmetalle sind zurück
Keine Frage: Der Goldpreis gehört zu den großen Gewinnern des Jahres 2016.
Werte in diesem Artikel
Während die wichtigsten Aktienmärkte der Welt auf Tauchstation gegangen sind, konnte das Edelmetall in Dollar gerechnet bis dato um 28,6 Prozent zulegen - in Euro waren es immerhin rund 25 Prozent. Mit gut 1.360 Dollar notiert die Feinunze so hoch wie seit März 2014 nicht mehr.
Partizipieren Sie an Kursschwankungen bei Öl, Gold und anderen Rohstoffen mit Hebel und kleinen Spreads! Mit nur 100 Euro können Sie durch einen Hebel mit der Wirkung von 2.000 Euro Kapital handeln.
Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Geht es Ronald-Peter Stöferle, Managing Partner & Fund Manager bei Incrementum, wird die Rallye weitergehen. Der "Gold-Guru" hat vor wenigen Tagen bereits seinen zehnten "In Gold we Trust"-Report präsentiert. Die 170-seitige Publikation gilt als der "Goldstandard" der Gold-Studien und ist ein "must-read" für jeden Edelmetall-Fan. Darin analysiert der Experte gemeinsam mit seinem Kollegen und Fondsmanager Mark Valek in zwölf Kapiteln den Zustand der internationalen Finanzarchitektur und deren Wechselwirkungen auf die Goldpreisentwicklung.
Wachstum künstlich und fragil
Die Autoren beziehen schon seit Jahren kritisch Stellung hinsichtlich der permanenten geldpolitischen Eingriffe und deren Konsequenzen. Ihre Position ist konträr zu der an den Märkten vorherrschenden Meinung, die Weltwirtschaft sei mithilfe der (neo)keynesianischen Wirtschaftspolitik auf den Pfad der Genesung gebracht worden und die expansiven geldpolitischen Maßnahmen könnten früher oder später zurückgefahren werden. Stattdessen, so Stöferle und Valek, sei das so erreichte Wachstum künstlich und fragil und das derzeitige Geldsystem abhängig von einer permanenten Inflationierung. Während die Analysten im vergangenen Jahr zum - im Nachhinein richtigen - Ergebnis kamen, wonach "die langjährige Bodenbildungsphase noch nicht abgeschlossen ist und de facto eine Seitwärtsbewegung vorherrscht", lautet das Fazit heuer: "Gold ist zurück!" Nach Jahren fallender Teuerungsraten, des starken Dollar und einer trügerischen Ruhe, bei welcher sich der überwiegende Teil der Marktteilnehmer in Sicherheit wähnte, habe sich die Inflationstendenz umgedreht und "erste Zweifel am Narrativ der ökonomischen Heilung" kämen auf.
Während die meisten Analysten unter dem Eindruck der Edelmetall-Baisse in den Jahren 2011 bis 2015 von ihren positiven Einschätzungen abrückten, hielten Stöferle und Valek stets an ihrer These fest, wonach Gold nach wie vor in einem säkularen Bullenmarkt sei. Um dies zu bekräftigen, haben sie im 2015er-Report ihr Kursziel von 2.300 Dollar für Juni 2018 ausgerufen, welches im Rahmen des Goldreports 2016 bestätigt wird. Ausgehend vom aktuellen Niveau bedeutet das ein Kurspotenzial von 70 Prozent. Sollte Stöferles und Valeks Szenario eintreffen, würde sich ein bis Juni 2018 laufender Call-Optionsschein der DZ BANK im Wert ungefähr verfünffachen. Notiert der Goldpreis in zwei Jahren verglichen mit dem heutigen Niveau unverändert oder fällt das Edelmetall sogar, muss jedoch ein Totalverlust einkalkuliert werden (ISIN DE000DG0KCW7).
Spannend geht es derzeit auch beim Silberpreis zu. Der "kleine Bruder" von Gold ist in Folge der Brexit-Entscheidung ebenfalls stark nach oben geklettert und hat erstmals seit Sommer 2014 wieder die Marke von 20 Dollar je Feinunze übersprungen. Zwar würde in den kommenden Tagen eine kleinere Korrektur nicht überraschen. Doch eventuelle Kursschwächen würden dann hervorragende Kaufgelegenheiten bieten.
Nur mit Währungssicherung
Mit dem Silber-EUR-Hedged-Zertifikat von BNP aus ZJ 04.2016 können Anleger währungsgesichert in Silber investieren. Die Gebühren liegen bei 0,4 Prozent pro Jahr - deutlich weniger als bei Quanto-Zertifikaten. Erreicht wird der Kostenvorteil, indem das Währungsrisiko nicht ständig abgesichert wird, sondern nur auf monatlicher Ba-sis (ISIN DE000PS7XAG4).
Christian Scheid ist seit rund 18 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist tätig, davon seit circa zehn Jahren als freier Autor. Aktuell schreibt er für mehrere deutschsprachige Fachmagazine und -zeitungen in den Bereichen Aktien und Derivate, darunter Börse Online, Capital, Euro am Sonntag und Zertifikate // Austria. Per 1. Juli 2014 kehrte er zum ZertifikateJournal zurück, wo er bis Ende 2009 schon einmal tätig war und die damalige Österreich-Ausgabe des ZJ verantwortete. Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter anmelden: ZertifikateJournal
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.