China deckt sich mit Gold ein
Im Zuge des US-Handelskriegs verkleinert China weiter seine US-Dollar-Bestände und stockt seinen Goldbestand auf. Auch andere Nationen folgen dem Trend und füllen ihre Goldreserven.
Gold statt Dollar
Nachdem viele Nationen ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum aufweisen und die geopolitischen Spannungen zunehmen, sind die Folgen nun deutlich erkennbar. Immer mehr Zentralbanken distanzieren sich vom Dollar und erweitern stattdessen ihre Goldreserven. Die Aufrechterhaltung und Erweiterung von Devisenreserven ist für die wirtschaftliche Gesundheit einer Nation von entscheidender Bedeutung. Goldkäufe durch Zentralbanken tragen dabei zur Gesamtnachfrage bei und beeinflussen die Steigerung, sowie die Minderung des Goldwertes. Abgesehen davon, dass viele Nationen ihre Dollarbestände verkleinern wollen, ist der Besitz weiterer Goldreserven für sie eine wichtige Strategie, um sich einen wirtschaftlichen Vorteil zu verschaffen. Analysten sind sich sicher, dass der US-Handelskrieg mit China ein Auslöser für diese Entwicklung ist und die Nationen das Vertrauen in den Dollar verlieren könnten. Goldreserven bieten den Notenbanken eine relativ sichere Alternative in Zeiten politischer Spannungen. Die Kaufbereitschaft der Nationen begründet sich auch auf dem stabilen Goldpreis mit leicht steigender Tendenz, denn zuletzt stieg der Wert einer Unze um 0,4 Prozent auf 1.400 US-Dollar.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.China stockt weiter auf
China hat seine Goldreserven allein im vergangenen Juni um 10,3 Tonnen erweitert. Insgesamt waren bis zur Jahresmitte bereits 74 Tonnen Gold zugeflossen. Die State Administration of Foreign Exchange, Chinas staatliche Devisenbehörde, hat weitere Angaben zu den Währungsreserven des Landes veröffentlicht. Demnach beliefen sich die gesamten Devisenreserven Chinas zuletzt auf einen Wert von 3,21 Billionen US-Dollar. Der Ökonom Howie Lee äußerte gegenüber Bloomberg, dass sich die Entwicklung in den kommenden Monaten fortsetzen werde und sich China weiter auf den Ausbau seiner Goldreserven konzentrieren wird. Die russischen Behörden sind ebenfalls bedeutende und konstante Käufer der traditionellen Währung. Mit China, der Türkei und Kasachstan, ist Russland einer der vier größten Käufer. Doch auch weitere Länder stockten ihre Goldreserven dieses Jahr weiter auf. Indien hatte zuletzt Anfang des Jahres 5,6 Tonnen Gold gekauft und sein Volumen somit auf 592 Tonnen erweitert. Auch Polen schloss sich diesem Trend an und hat sein Goldvermögen dieses Jahr verdoppelt und ist nun im Besitz von 128,6 Tonnen des Edelmetalls.
Die Notenbanken werden weiter Gold kaufen
Der World Gold Council teilte im Januar mit, dass die Zentralbanken im vergangenen Jahr zusammen 74 Prozent mehr gekauft haben als im Vorjahr. 651,5 Tonnen wurden so dazugekauft und in diesem Jahr könnten die offiziellen Zahlen sogar bei 700 Tonnen liegen, wenn China sich weiterhin kaufwillig zeigt und auch Russland sich dem Kaufverhalten anschließt. Demnach müssten die russischen Behörden ein Volumen von etwa 275 Tonnen erreichen, damit sich die Zahlen auf 700 Tonnen belaufen. Fast das ganze Gold, das in Russland gefördert wird, wird mittlerweile von der Zentralbank gekauft. 314 Tonnen Gold kommen aus Russland, doch allein im vergangenen Jahr, kaufte die Zentralbank 274 Tonnen des in Russland geförderten Goldes, also fast 90 Prozent. Die Produktionsmenge fehlt dadurch auf dem Weltmarkt, sodass die Preise dort tendenziell steigen, denn die globalen Fördermengen stagnieren. Wie die Citigroup mitteilte, liegen die Einkäufe der Zentralbanken um 73 Prozent höher als noch ein Jahr zuvor. Viele Marktbeobachter werden auch bezüglich des Goldpreises immer optimistischer. David Roche von Independet Strategy sagte gegenüber CNBC, dass er einen Goldpreis von 2.000 US-Dollar je Unze bis zum Jahresende für möglich hält. Der Goldpreis hatte am 8. Juli die Marke von 1.400 US-Dollar geknackt.
Redaktion finanzen.net
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