Superzyklus für Rohstoffe erwartet: Goldman Sachs bullish für Gold, Öl und Kupfer
Die US-Investmentbank Goldman Sachs spricht bereits seit längerem von einem Superzyklus für Rohstoffe und unterstrich etwa Anfang 2023, dass die Assetklasse den stärksten Ausblick von allen habe. Angesichts der aktuellen Turbulenzen im Bankensektor bekräftigte das Institut diese Ansicht und zeigte sich insbesondere für Gold, Öl und Kupfer äußerst zuversichtlich.
Werte in diesem Artikel
• Mehrere Faktoren begünstigen Rohstoff-Superzyklus laut Goldman Sachs
• Rohstoffe aktuell unterinvestiert, daher deutlicher Preisanstieg voraus
• Goldpreisprognose angehoben, auch Potenzial für Kupfer und Öl
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Die Rohstoffmärkte werden 2023 "von Unterinvestition geprägt" sein, schrieb die US-Investmentbank Goldman Sachs bereits Ende 2022 in einer Analyse und äußerte dabei, dass das Setup für die meisten Rohstoffe aus fundamentaler Sicht optimistischer sei als jemals zuvor, seit die Bank 2020 erstmals auf den Superzyklus bei Rohstoffen hingewiesen habe. Beim Financial Times Commodities Global Summit 2023, der im März in Lausanne stattfand, bekräftigte Jeff Currie, globaler Leiter Rohstoffe bei Goldman Sachs, dass man noch immer von einem Rohstoff-Superzyklus ausgehe. Tatsächlich hätten die aktuellen Bankturbulenzen die Erwartungen sogar verstärkt.
Goldman Sachs-Experte sieht neuen Treiber für Rohstoff-Superzyklus
Die Sorgen, die der Bankensektor ausgelöst habe, hätten auch zu einer Flucht aus Energiemärkten und -investments geführt, so Jeff Currie laut "Reuters". "Als die Verluste sich auftürmten, griff es auf den Rohstoff-Sektor über", sagte der Goldman Sachs-Stratege. So fiel etwa der Ölpreis aufgrund der Probleme bei der Credit Suisse zeitweise auf ein Tief seit 15 Monaten. Diese Kapitalflucht werde - zusammen mit China - letztlich jedoch zu einem Treiber des Superzyklus werden, denn sie sei ein Schlag für die Angebotsseite und nicht die Nachfrageseite. "Aus historischer Sicht dauert es nach solch einem narbenbildenden Ereignis Monate, das Kapital zurückholen", so Currie. "Wir werden im Juni immer noch ein Defizit haben und das wird die Ölpreise in die Höhe treiben", gab sich der Rohstoff-Experte sicher.
Für diese Rohstoffe ist Goldman Sachs besonders zuversichtlich
Jeff Currie zeigte sich bei dem Rohstoff-Gipfel besonders bullish für Kupfer und bezeichnete dessen Zukunftsaussichten laut "Reuters" als "außerordentlich positiv". "Wir werden mit 125.000 Tonnen die niedrigsten wahrnehmbaren Lagerbestände haben, die jemals verzeichnet wurden", so der Goldman Sachs-Experte. Kurzfristig sehe die Investmentbank den Kupferpreis daher bei 10.500 US-Dollar pro Tonne, längerfristig liege das Preisziel bei 15.000 US-Dollar pro Tonne, gibt die Nachrichtenagentur Currie wieder. Zuletzt kostete eine Tonne Kupfer rund 9.049 US-Dollar (Stand: 30. März 2023).
Doch auch für Gold ist die US-Investmentbank optimistisch, denn nur wenige Tage nach den Aussagen von Jeff Currie hob Goldman Sachs laut "MINING.COM" die Prognose für das gelbe Edelmetall an. Statt bei 1.950 US-Dollar je Feinunze liegt das 12-Monats-Ziel nun bei 2.050 US-Dollar je Feinunze. "Wir glauben, dass der Markt nicht nur durch Zuflüsse in ETFs gut gestützt wird, sobald die Fed-Zinsen ihren Höchststand erreicht haben, sondern auch durch einen stärkeren 'Reichtums'-Effekt aus dem Osten, da der US-Dollar aufgrund der Renditekompression bis zum Jahresende an Wert verliert und das BIP der Schwellenländer stark wächst durch die Wiedereröffnungseffekte in China", schrieb die Bank laut der Website in einer Mitteilung.
Generell sei Gold laut der Investmentbank die beste Absicherung gegen Finanzrisiken und hat daher auch bereits von der Suche nach einem sicheren Hafen im Umfeld der CS-Notübernahme profitiert. Dabei stieg der Goldpreis zeitweise über die Marke von 2.000 US-Dollar, zuletzt kostete eine Feinunze Gold rund 1.982 US-Dollar (Stand: 30. März 2023). Aufgrund der Goldkäufe der Zentralbanken und geopolitischer Risiken werde der Goldpreis langsam weiter steigen, so Goldman Sachs laut "MINING.COM". Es gebe zwar kurzfristigere Risken wie eine wahrscheinliche Verlangsamung der physischen Goldkäufe in China, diese dürften daran aber nichts ändern. Einen Ausbruch über die Marke von 2.100 US-Dollar erwartet die US-Investmentbank jedoch erst, wenn die US-Notenbank Fed die Zinsen wieder senkt - und das wird in diesem Jahr wohl nicht mehr der Fall sein.
Anders als Gold geriet der Ölpreis, wie bereits erwähnt, kürzlich unter Druck. In der Mitteilung, die "MINING.COM" vorliegt, bekräftigte Goldman Sachs jedoch einmal mehr, dass dies an finanziellen Risiken gelegen habe und nicht an grundlegenden Faktoren bei Angebot und Nachfrage. Öl sei aktuell "überverkauft", so die Einschätzung der Bank. "Die chinesische Nachfrage steigt im gesamten Rohstoffkomplex weiter an, wobei die Ölnachfrage bereits 16 Millionen Barrel pro Tag übersteigt", zitiert die Webseite aus der Goldman Sachs-Mitteilung. Bis zum zweiten Quartal 2024 werde d0r Preis für Rohöl der Sorte Brent daher auf 97 US-Dollar je Barrel steigen, in den kommenden Monaten seien jedoch bereits 94 US-Dollar je Barrel drin. Aktuell kostet ein Barrel Brent-Öl nur rund 74 US-Dollar (Stand: 39. März 2023).
Redaktion finanzen.net
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