Palladium-Rally: Das Edelmetall könnte schon bald wertvoller sein als Gold
Palladium kennt seit einigen Wochen nur noch eine Richtung: Nach oben. Nachdem das Edelmetall Anfang des Jahres auf ein neues Allzeithoch kletterte, stehen nun wieder neue Höchststände bevor.
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Palladium überholt andere Edelmetalle
Seit einem Tief Mitte August, als der Palladiumpreis bei rund 835 US-Dollar lag, ist der Wert um fast 30 Prozent gestiegen. Das Edelmetall befindet sich seitdem in einer dynamischen Aufwärtsbewegung und könnte sogar schon in naher Zukunft, erstmals seit 16 Jahren, Gold überholen.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Während Palladium zu Beginn 2018 ein 17-Jahreshoch bei 1.139 US-Dollar erreichte, nähert sich das Edelmetall aktuell wieder der 1.100 Dollar-Marke an. Der Schlusskurs lag am Mittwoch bei 1.075 US-Dollar, Gold ging indes mit einem Preis von 1.221 Dollar in den Feierabend - Palladium holt also kontinuierlich auf.
Veränderte Preisbeziehungen
Rund 40 Prozent des Palladiumvorkommens fallen in Südafrika als Nebenprodukt des Platinbergbaus an. Durch steigende Kosten sowie eine relativ geringe Arbeitsproduktivität sei hier allerdings ein Rückgang zu verzeichnen. "Unabhängig vom Palladiumpreis schrumpft das Angebot, da es sich um ein Nebenproduktmetall handelt", merkt R. Michael Jones, CEO der Platinum Group Metals PLG, an. Dadurch entstünde eine Veränderung der Preisbeziehung zwischen Palladium und Platin sowie Gold. Nachdem der Platinpreis in den letzten 16 Jahren stets über dem von Palladium lag, "sehen die Metalle nun eine inverse Beziehung" - dies könnte sich "nachhaltig auf das Vertrauen der Anleger auswirken", meint Nicholas Gunther, Marktforschungsanalytiker bei Long Leaf Trading. "Sie sehen, dass Investoren ihre Präferenz gegenüber Platin ändern und mehr zu Palladium migrieren", ergänzt Gunther.
Große Nachfrage im Automobilsektor
Palladium wurde in den letzten Jahren vermehrt im Automobilbereich als günstiger Ersatz für Platin beim Einsatz in Katalysatoren genutzt. Die Automobilbranche ist damit der größte Abnehmer des Metalls. Während Dieselfahrzeuge derzeit weniger nachgefragt werden, "teilweise in Folge des Volkswagen-Skandals", wie Peter Grant, Vizepräsident von Zaner Metals, anmerkt, wird Palladium insbesondere in Katalysatoren von Benzinmotoren eingesetzt. Palladium profitiert somit von der stetigen Verschärfung der Abgasnormen. Experten sind der Meinung, die Nachfrage nach dem Edelmetall dürfte zunächst stabil bleiben, dennoch bleiben diverse Belastungsfaktoren bestehen: So könnte beispielsweise der Handelskonflikt zur Gefahr werden - neue Strafzölle drohen. Darüber hinaus sind die PKW-Verkäufe in China, dem weltgrößten Automarkt, den dritten Monat in Folge zurückgegangen. Dieser Umstand könnte der Palladiumnachfrage demnach zukünftig zusetzen.
Wird die Palladium-Rally weiter gehen?
"Es ist möglich, dass Palladium höher gehandelt wird als Gold […] wenn das Palladiumangebot weiterhin gedämpft wird, die Nachfrage nach Autos und Elektronik zunimmt und sich in China und den USA eine strengere Emissionsgesetzgebung durchsetzt", meint Ed Egilinsky, Leiter der alternativen Anlagen bei Direxion. Jones glaubt sogar, der Palladiumpreis könnte in diesem Jahr noch auf 1.200 US-Dollar, im nächsten schließlich auf 1.400 Dollar ansteigen. Dafür sei nicht einmal ein "Katalysator" nötig, "die Schachfiguren sind alle an Ort und Stelle".
Sollten sich die aktuellen Entwicklungen auf dem weltweit größten Automarkt China allerdings fortsetzen und China und die USA keine Einigung im Handelsstreit erzielen, könnte die Palladium-Rally ein jähes Ende finden.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Heraeus Holding, Julian Mezger für Finanzen Verlag