Öl: Die OPEC testet ihre Macht
Die Ankündigung einer Förderbegrenzung von Seiten der OPEC hat den Ölpreis beflügelt, das bisherige Jahreshoch konnte aber nicht überwunden werden. Wie geht es weiter?
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Öl arbeitet weiter an der Trendwende, die Notierung testet aktuell das Sechsmonatshoch aus dem Juni. Durch das Zwischentief Ende Juli / Anfang August hat auch die charttechnische Bodenbildung Fortschritte gemacht. Der jüngste Aufschwung resultiert aus dem überraschenden Beschluss der OPEC, die Ölförderung unter dem zuletzt erreichten Niveau zu deckeln. Zweifel sind trotzdem berechtigt, ob das schwarze Gold noch weiteres Aufwärtspotenzial in substanziellem Maß aufweist.
Einigkeit überrascht
Aufgrund massiv divergierender Interessen innerhalb der OPEC-Staaten galt es als unwahrscheinlich, dass auf dem Treffen in Algier Ende September ein tragfähiger Beschluss zu einer Begrenzung der Ölförderung verabschiedet werden kann. Doch der Druck aus den massiv gesunkenen Einnahmen scheint mittlerweile hoch genug. Das Kartell einigte sich im Grundsatz darauf, die Produktion von 33,2 Mio. Barrels pro Tag (MB/d) im August auf 32,5 bis 33 MB/d zu senken. Die konkrete Ausgestaltung des Deals mit Quoten für die einzelnen Mitgliedsländer sollen auf dem nächsten OPEC-Treffen Ende November beschlossen werden. An den Märkten leitete das einen kräftigen Kursschub beim Öl ein.
Was macht die Fracking-Industrie?
Die Marktteilnehmer wurden offensichtlich auf dem falschen Fuß erwischt und trauen der OPEC offenbar zu, dass sie tatsächlich ernst macht. In der Vergangenheit hatte die Organisation immer wieder Probleme damit, dass sich ihre Mitgliedsstaaten nicht an vereinbarte Quoten gehalten haben. Aktuell zeigt der Trend vieler Länder (etwa Mexiko, Venezuela, Indien und China) in der Ölproduktion nach dem Preisverfall aber ohnehin nach unten, die globalen Investitionen der Branche wurden massiv eingedampft. Das sind klare Indizien dafür, dass der Ölpreis die Talsohle hinter sich hat. Ob darauf nun allerdings eine zum Absturz in von 2014 bis Februar 2016 vergleichbar spektakuläre Erholung folgt, hängt von der US-Fracking-Industrie ab. Wenn diese im Fall einer Preiserholung den Output schnell und deutlich erhöhen kann, könnten die Bemühungen der OPEC konterkariert werden.
Fazit zu Öl
Der massive Preiseinbruch scheint die OPEC zu disziplinieren, mit dem Beschluss einer Förderkürzung steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Ölpreis den Boden gefunden hat. Eine weitere kräftige Erholung erscheint allerdings schwierig, denn es ist zu erwarten, dass die US-Anbieter als Reaktion auf höhere Preise relativ zügig die Förderung ausweiten. Für die Märkte insgesamt wäre eine Stabilisierung des Ölpreises zwischen 40 und 60 US-Dollar zweifelsohne positiv, denn das würde einerseits das verarbeitende Gewerbe entlasten, aber andererseits vermutlich zu keiner Pleitewelle im Energiesektor führen.
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