Vermögensverwalter-Kolumne

Vorsicht vor Euphorie

17.10.11 10:35 Uhr

Vorsicht vor Euphorie | finanzen.net

Sachwerte müssen sorgfältig ausgewählt werden.

Werte in diesem Artikel
Rohstoffe

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Marktkommentar von Dr. Alexander Seibold, Dr. Seibold Capital GmbH

Auch in der aktuellen Krise tragen Banken zumindest eine Mitschuld. Vor einigen Jahren rissen sie sich um Hypothekenpapiere, die in Wahrheit gar nicht mit Immobilien besichert waren und fuhren riesige Verlust ein. Dieses Mal konnten Sie nicht genug von scheinbar sicheren Staatsanleihen bekommen, und auch hier war die Gier zu groß. Dass der Erste – Griechenland – seine Anleihen nicht zurückzahlt, ist so gut wie sicher. Offen ist nur, wie viele noch folgen.

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Daher ist es nur nachvollziehbar, dass viele Investoren Finanzprodukten, die nur mit einem Rückzahlungsversprechen ausgestattet sind, mittlerweile kritisch gegenüber stehen. Den „Rating-Noten“ als Sicherheit vertraut kaum jemand mehr. Groß in Mode sind dagegen Investments, die man anfassen kann, so genannte Sachwerte. Immobilien, Gold, Rohstoffe werden am häufigsten genannt. Aber Vorsicht: Auch die Preise solcher Sachwerte können erheblich schwanken oder sogar fallen.

Immobilien könnten am Beginn einer Spekulationsblase stehen

Diese Gefahr sehe ich insbesondere bei des Deutschen liebsten Kind, der Immobilie. Wenn ich die Zeitungsannoncen ansehe, die Immobilien in beliebten Münchner Stadtvierteln oder im Speckgürtel rund um die bayerische Landeshauptstadt offerieren, ist eines klar: Das Haus oder die Wohnung mögen das Lebensgefühl positiv beeinflussen, sehr wahrscheinlich aber langfristig nicht den Depotwert. Bei den extrem hohen Preisen sind weitere Steigerungen in absehbarer Zeit fraglich.

Starke Nerven mussten Anleger auch bei Goldanlagen mitbringen. In drei Monaten sprang der Goldpreis von 1550 auf 1900 US-Dollar pro Feinunze, dann wieder zurück auf 1600 US-Dollar. Wer im falschen Augenblick gekauft hat, sieht statt Werterhalt ein dickes Minus dank des von vielen als „Krisenwährung“ bezeichneten Edelmetalls auf seinem Konto.

Holz: Gesunde Relation zwischen Nachfrage und Angebot

Auf zwei Aspekte sollen daher Anleger achten, bevor Sie Anlagen auswählen, die als Sachwert infrage kommen könnten. Die Anlage sollte zumindest in regelmäßigen Abständen handelbar sein, es muss ein etablierter Markt bestehen, und das Verhältnis von Angebot und Nachfrage sollte nicht gestört sein. Vor allem beim Gold überwiegen derzeit klar spekulative Elemente.

Ein noch wenig beachteter Markt, auf den die Anforderungen beispielsweise zutreffen, ist Holz. Was wenige wissen, Holz ist der drittgrößte Rohstoffmarkt der Welt, nach Öl und Erdgas. Holz im Wert von mehr als 200 Milliarden US-Dollar wird im Jahr gehandelt. Da Holz so breit zum Einsatz kommt, vom Hausbau über Papier und Möbel bis zur Pelletproduktion zum Heizen, ist ein stetiges Wachstum in der Nachfrage zu erwarten. Ein Grund ist die wachsende Bevölkerung vor allem in vielen Schwellenländern. Ein weiterer wichtiger Grund ist die Zunahme der Haushalte, die dort künftig zur Mittelschicht zählen. Sie werden mehr und höherwertigere Hölzer, zum Beispiel für Haus und Möbel, nachfragen.

Ein weiterer großer Vorteil: Spekulative Käufe sind bei Holz aufgrund der hohen Lagerkosten sehr unwahrscheinlich. Schwierig sind für einzelne Investoren allerdings direkte Investments in Holzplantagen. Anteile an Fonds-Lösungen könnten dagegen, sofern die Handelbarkeit gewährleistet ist, eine interessante Anlagemöglichkeit darstellen.

Immer mehr Privatanleger in Deutschland vertrauen bei ihrer Geldanlage auf bankenunabhängige Vermögensverwalter. Frei von Produkt- und Verkaufsinteressen können sie ihre Mandanten bestmöglich beraten. Mehr Informationen finden Sie unter www.vermoegensprofis.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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