Vermögensverwalter-Kolumne

Der Markt lehrt uns gerade: Gold ist... nur das wert, was ein Käufer bereit ist zu zahlen

15.04.13 17:52 Uhr

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...nur das wert, was ein Käufer bereit ist zu zahlen.

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von Uwe Zimmer, Vorstand der Vermögensverwaltung Meridio AG, Köln

Das erste „Kursziel“ für Gold auf seinem Weg nach unten ist erreicht: die 1.400 US-Dollar je Feinunze sind unterschritten. Jetzt kommen viele derjenigen aus ihren Löchern, die vor kurzem noch ganz bullisch waren, und geben Verkaufsempfehlungen. Goldman Sachs haut beispielsweise in diese Kerbe. Merrill Lynch hat letzten Freitag (13.April 2013) 124 Tonnen zum Verkauf gestellt. Doch was hat sich eigentlich geändert am Goldmarkt in den letzten Tagen? Ist es nicht immer noch so, dass - so das Lieblingsargument der Goldbullen - Gold nicht unendlich vermehrbar ist und deshalb immer seinen Wert behält? Dass die Inflation kommt, der Euro kriselt und Nordkorea mit Atomschlägen droht?

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Die Argumente sind noch die gleichen, sie werden jetzt aber anders interpretiert. Neue, meist abgeleitete Argumente werden krampfhaft gesucht, um zu erklären, warum der Fahrstuhl wieder nach unten fährt. So heißt es etwa, dass es an China liegt. Argumentationskette: Chinas Wachstum schwächt sich ab. Das ist schlecht für die Börsen und für die Menschen, die dadurch weniger verdienen werden. Und wer weniger verdient, legt weniger in Gold an, was die Nachfrage und damit den Preis senkt. Kann sein; kann auch nicht sein. Zumindest setzt dieses Argument eine gewisse Rationalität bei Goldkäufen voraus. Doch ist Geldanlage in Gold überhaupt rational erklärbar?

In Indien wurde im ersten Quartal 24 Prozent weniger Gold verkauft als sonst. Dabei war doch immer der indische Markt mit seinen Hochzeitsausstattungen in Gold ein weiteres Lieblingsargument, warum es ewig so weitergehen sollte mit dem Goldboom. Oder zumindest so lange, wie Indiens Bevölkerung wächst, reicher wird und weiterhin heiratet.

Letztlich ist Gold immer nur so viel wert, wie die Menschen dafür bezahlen wollen. Einen übergeordneten inneren Wert hat es nicht. Die Folge: In Angst-Phasen verkauft es sich gut, in Entspannungsphasen weniger gut. Und dann gibt es die Phasen der Übertreibung, von denen wir eine gerade erleben. Oder vielleicht bald hinter uns haben. Der Goldpreis hat jetzt wieder einmal die 1.000 Dollar Marke fest im Blick. Gehen die Verkäufe in den kommenden Wochen weiter, könnte es ungefähr so lange dauern vom Hoch zurück zu den 1.000 wie es zuvor von den 1.000 zum Hoch brauchte, zwei Jahre.

Sollte Gold im Herbst 2013 um die 1.000-US-Dollar kosten, wäre die Übertreibung vorbei. Spätestens dann ließen sich wieder Positionen aufbauen, die vielleicht sogar eine Wertsteigerung erfahren. Denn eines ist ziemlich sicher: Die nächste Phase der Angst kommt bestimmt. Irgendwo wird immer geheiratet oder zieht die Wirtschaft gerade wieder an.

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Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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