Brent-Öl unter 100 Dollar
Mit Rohstoffen ist derzeit meist kein Staat zu machen. Jetzt also auch Öl, genauer gesagt die Nordseesorte Brent.
Sie ist unter die psychologisch wichtige Marke von 100 Dollar gerutscht. So günstig war Brent-Öl zuletzt im vergangenen Sommer. Stehen weitere Kursverluste an? Zumindest weist der Trend aktuell nach unten. Kenner sagen jedoch, dass die Produktionskosten für ein Barrel bei 80 bis 90 Dollar lägen. Aber der Ölmarkt scheint auch immer stärker von Spekulation bestimmt zu sein – was verlässliche Prognosen nicht einfacher macht.
Was zurzeit gegen einen nachhaltigen Anstieg spricht: Wie das US-Energieministerium in der zurückliegenden Woche meldete, haben die Kohle-Lagerbestände in den USA den zwölften Wochenanstieg in diesem Jahr hinter sich. Die Reserven erreichen damit den höchsten Stand seit 22 Jahren. Die Lagerbestände, so die Expertenmeinung, könnten sogar noch weiter zulegen. Eine Folge des Fracking-Booms in den USA?
Die Internationale Energieagentur (IEA) stellt zudem in ihrem Oil Market Report von 11. April den schärfsten Rückgang bei der Öl-Nachfrage in Europa seit 1985 fest. Es sei darüber hinaus das dritte Jahr in Folge mit einem schwachen Wachstum des globalen Verbrauchs. Der Anstieg betrage weltweit lediglich 795.000 Barrel am Tag. Insgesamt beziffert die IEA den aktuellen globalen Ölverbrauch auf 90,6 Millionen Barrel am Tag. Der weltweite Verbrauch liegt somit noch immer über dem Vorjahr.
Es ist daher wohl eher die Stimmung als die Fakten, die den Ölpreis drücken. Dazu würde auch passen, dass die jüngsten Konjunkturaussichten für China nicht unbedingt positiv aufgenommen wurden.
Strukturiertes Anlageprodukt auf Brent-Öl: Ein gekapptes Bonus-Zertifikat der Raiffeisen Centrobank (AT0000A0WNU5) bietet derzeit einen Bonusertrag von 20 Prozent, wobei der Bonuspuffer (Sicherheitspuffer) 21,6 Prozent beträgt. Die Barriere, die während der Laufzeit bis zum 9. Oktober 2013 nicht berührt oder unterschritten werden darf, liegt bei 78,27 Dollar – was knapp sein kann. Positiv: Das Produkt ist währungsgesichert (Quanto). Negativ: Das Aufgeld von 4,5 Prozent und der Spread von 2,0 Prozent.
Bildquelle: © istockphoto / luismmolina
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