Rohstoffe Spezial

Landtechnik: Die besten Aktien der Branche

04.02.11 12:00 Uhr

Die Nahrungsmittel- und Biotreibstoffnachfrage steigt – und damit auch das Preisniveau der Agrarrohstoffe. Davon profitieren Landtechnikaktien.

Werte in diesem Artikel
Fonds

186,17 EUR 3,74 EUR 0,02%

Aktien

93,64 EUR 1,64 EUR 1,78%

426,75 EUR 2,25 EUR 0,53%

13,36 EUR 0,64 EUR 5,03%

Indizes

1.670,9 PKT 7,3 PKT 0,44%

17.219,6 PKT 134,7 PKT 0,79%

7.559,8 PKT 33,8 PKT 0,45%

1.854,4 PKT -8,4 PKT -0,45%

5.996,8 PKT 27,4 PKT 0,46%

13.387,3 PKT 85,6 PKT 0,64%

von Carl Batisweiler, Euro am Sonntag

Um neue Hungersnöte abzuwenden, schlagen Wissenschaftler Alarm. Die zentrale Empfehlung einer internationalen Expertengruppe zur Reform des Welternäh­rungssystems liest sich wie ein dramatischer Appell: „Wir müssen in den nächsten 20 Jahren die globale Nahrungs­erzeugung um 40 Prozent steigern.“ Laut den 400 Fachleuten aus 35 Ländern, die vergangene Woche in London zusammentrafen, ist es möglich, die Nahrungsmittelknappheiten abzuwenden – beispielsweise durch höhere Steuern auf Fleisch und damit weniger Verbrauch von Futtermitteln. Oder durch den verstärkten Einsatz von Gentechnik. Und: Für bessere Ernten ist mehr Einsatz von Technik in der Landwirtschaft unabdingbar.

Wer­bung
Öl, Gold, alle Rohstoffe mit Hebel (bis 20) via CFD handeln (schon ab 100 €)

Partizipieren Sie an Kursschwankungen bei Öl, Gold und anderen Rohstoffen mit Hebel und kleinen Spreads! Mit nur 100 Euro können Sie durch einen Hebel mit der Wirkung von 2.000 Euro Kapital handeln.

Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.

Der steigende Bedarf an Landtechnik dürfte die Aktienkurse börsennotierter Hersteller von Traktoren, Mähdreschern, Düngerspritzen oder Pflügen weiter beflügeln. Dabei haben etliche dieser von vielen Investoren immer noch als langweilig und hinterwäldlerisch angesehenen Papiere die meisten Hightechaktien weit hinter sich gelassen. Der DWS-Fonds Agribusiness etwa legte in 24 Monaten um mehr als 100 Prozent zu, der Kurs des Pflugherstellers Kverneland benötigte für die Verdoppelung nur drei Monate.

Stärkster Treiber der Nachfrage für Landtechnik sind die gestiegenen Preise für Agrarrohstoffe wie Weizen, Mais oder Soja. Sie bewegen sich inzwischen wieder auf oder über den Niveaus des Agrarbooms 2007 und 2008. Damals allerdings waren die Notierun­gen auch von den milliar­denschweren Spekulationen branchenfremder Hedgefonds ­beeinflusst, die ihr Kapital aus anderen Anlageklassen abgezogen hatten. Die wichtigsten Rohstoffbörsen der Welt haben inzwischen reagiert und die Handelsvolumina für solche reinen Finanzanleger deutlich gedeckelt.

Der Vorwurf, Spekulanten würden die Agrarpreise unangemessen in die Höhe treiben und seien deshalb schuld an Hungerrevolten in armen Ländern, taucht dennoch immer wieder auf. Dabei sind es meist genau jene Kritiker der Agrarmärkte, die auch den Einsatz von Gentechnik und Maschinen in der Landwirtschaft verteufeln. Eine vermeintlich „grüne“ Politik tut ein Übriges zur Verknappung der Lebensmittelproduktion in vielen Teilen der Welt: Weil Grundstoffe zur Produktion von Ökosprit und die Stromerzeugung mit Biogas direkt oder indirekt subventioniert werden, können Landwirte mit sicheren Einnahmen rechnen – und setzen lieber auf Monokulturen, als sich den Marktrisiken der Lebensmittelproduktion zu stellen.


Hier gehts zum aktuellen Heft

Wenn man künstliche Preistreiber wie die Biospritproduktion aus der aktuellen Preisentwicklung der Agrarrohstoffe herausrechnet, bleibt schlicht die gestiegene Nachfrage als Ursache der Teuerung: „In den aufstrebenden Märkten steigt der Konsum von Getreide und Ölsaaten stark an aufgrund einer wachsenden Bevölkerung und eines steigenden Einkommens“, erklärt Eliane Tanner, Rohstoffanalystin bei der Bank Sarasin. „Mit wachsendem Einkommen konsumieren die Leute tendenziell mehr Proteine und Fleisch, wobei überproportional mehr Getreide für die Fütterung verwendet wird.“

Die Nachfrage wird also kaum sinken. Gleichzeitig nimmt die landwirtschaftlich nutzbare Fläche weltweit eher ab als zu. Die Angebotsseite bestimmt demnach die Preise. Welche Faktoren dabei eine Rolle spielen können, hat sich 2010 gezeigt: In Russland verdorrte oder verbrannte ein großer Teil der Weizenernte, während die Felder in Pakis­tan in einer Flut versanken. Für die aktuellen Überschwemmungen in Australien mit starken Ernteausfällen etwa beim Zuckerrohr wird das Wetterphänomen des La-Niña-Zyk­lus verantwortlich gemacht, das sich Monate später in Südamerika meist in außergewöhnlicher Trockenheit bemerkbar macht.

Die Mais- und Sojaernten südlich des Äquators könnten 2011 also deutlich niedriger als erwartet ausfallen. Dessen ungeachtet fahren die ent­wickelten Länder ihre Biotreibstoffproduktion nach oben. In den USA etwa wurden kürzlich die bis Ende 2010 laufenden steuerlichen Anreize, Mais für Bioethanol zu verwenden, um ein weiteres Jahr verlängert. Zudem soll die Verwendung von E 15 (Benzin mit 15 Prozent Ethanolgehalt) auf ältere Autos und Lastwagen ausgeweitet werden. Der steigende Ölpreis hat ebenfalls einen erheblichen Anteil an der Verteuerung von Ag­rarrohstoffen.

Stärkster Treiber der Nachfrage für Landtechnik sind die gestiegenen Preise für Agrarrohstoffe
Zum einen bei den Kosten für Aussaat, Pflege und Ernte. Zum anderen bei den Logistik- und Lagerkosten der Rohstoffe: Weil die Anbaugebiete oft weit von den Verbrauchern entfernt liegen, machen die Aufwendungen für den Transport oft zweistellige Prozentanteile des Handelspreises aus. Auch die Preise für Dünger sowie Mittel gegen Pflanzenschädlinge hängen an der Entwicklung der Ölnotierungen. So unterschiedlich die Einflüsse auf die Agrarrohstoffe sind, so volatil ihre Preise in den kommenden Monaten sein werden – der Trend zu langfristig steigenden Notierungen scheint nicht mehr umkehrbar. Während Anleger bei Investments in die sogenannten Soft Commodities al­lerdings die typischen Risiken von Terminkontrakten wie etwa Rollverluste eingehen müssen, profitieren sie bei Traktoraktien direkt.

Dass die Nachfrage nach Landtechnik 2011 weltweit steigen wird, gilt als sicher. Im wichtigsten Agrarmarkt der Welt, den USA, haben die Farmer 2010 im Schnitt rund 25 Prozent mehr verdient als im Vorjahr. Als die höheren Einkommen nach der Ernte absehbar waren, stieg auch die Kauflust der Bauern: Allein im dritten Quartal setzte die US-Landtechnikbranche fast 30 Prozent mehr um als im Vorjahreszeitraum.

Investor-Info

Deere & Co
Die Nummer 1 gibt kräftig Gas
Die weltweite Nummer 1 der Branche verhält sich in Sachen Kursent­wicklung mustergültig: Die Notierungen steigen und steigen. 33 Prozent Umsatzplus bei der Agrartechnik allein im dritten Quartal 2010 belegen das Potenzial. Deere ist ein Muss für das Agrarportfolio.

AGCO
Für Expansion gut aufgestellt
Neue Werke in China, aber auch Investitionen in Deutschland, den USA und Südamerika dürften die Expansion des US-Konzerns (Fendt, Massey-Ferguson) weltweit unterstützen. Neue Produktionstechnik tut auch den Margen gut. Wir erwarten positive Überraschungen.

Wacker Neuson
Für Bauern und die Baustelle
Der Münchner Hersteller von kompakten Baumaschinen strebt für 2013 eine Milliarde Euro Umsatz an. Beitragen sollen dazu die verstärkte Nutzung von Baumaschinen im Agrarbereich sowie die Landtechniktochter Weidemann. Nicht mehr günstig, aber noch Potenzial.

Kvaerneland
Restrukturierung zahlt sich aus
Den Hersteller von Pflügen und Erntemaschinen mit Haupt­sitz in Norwegen hatten wir nach der Restrukturierung und der Rückkehr zur Profitabilität im Oktober als heißen Tipp vorgestellt. Der Kurs hat sich seither verdoppelt. Weiter eine Wette wert, streng limitiert ordern.

DWS Invest Global Agribusiness
Ganze Bandbreite der Branche
Die Zahl der börsennotierten Unternehmen aus dem Agrarbereich weltweit – vom Saatguthersteller bis zum Hühnerzüchter –, die sich für Fonds als Investitionsziel eignen, ist nicht allzu groß. Entsprechend ähneln sich die in Deutschland zugelassenen Agriculture-Fonds, die Performance kann sich dennoch deutlich unterscheiden: Auf Zwölfmonatssicht liegt ihr Plus zwischen 20 und über 30 Prozent, auf Zweijahressicht zwischen 60 und über 100 Prozent. Der DWS Invest Global Agribusiness ist ein gutes Basisinvestment (ISIN: LU0273158872).

Ausgewählte Hebelprodukte auf AGCO

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf AGCO

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: Pixelio

Nachrichten zu Deere & Co. (John Deere)

Analysen zu Deere & Co. (John Deere)

DatumRatingAnalyst
14.08.2019DeereCo (John Deere) HoldDeutsche Bank AG
20.08.2018DeereCo (John Deere) BuyStifel, Nicolaus & Co., Inc.
24.01.2018DeereCo (John Deere) OverweightBarclays Capital
17.01.2018DeereCo (John Deere) BuyStifel, Nicolaus & Co., Inc.
10.01.2018DeereCo (John Deere) OutperformRBC Capital Markets
DatumRatingAnalyst
20.08.2018DeereCo (John Deere) BuyStifel, Nicolaus & Co., Inc.
24.01.2018DeereCo (John Deere) OverweightBarclays Capital
17.01.2018DeereCo (John Deere) BuyStifel, Nicolaus & Co., Inc.
10.01.2018DeereCo (John Deere) OutperformRBC Capital Markets
13.12.2017DeereCo (John Deere) OverweightBarclays Capital
DatumRatingAnalyst
14.08.2019DeereCo (John Deere) HoldDeutsche Bank AG
24.11.2017DeereCo (John Deere) Sector PerformRBC Capital Markets
18.08.2017DeereCo (John Deere) NeutralRobert W. Baird & Co. Incorporated
25.11.2016DeereCo (John Deere) Sector PerformRBC Capital Markets
07.09.2016DeereCo (John Deere) HoldDeutsche Bank AG
DatumRatingAnalyst
30.11.2015DeereCo (John Deere) UnderweightBarclays Capital
19.11.2015DeereCo (John Deere) SellUBS AG
26.10.2015DeereCo (John Deere) UnderweightBarclays Capital
24.08.2015DeereCo (John Deere) SellUBS AG
01.12.2014DeereCo (John Deere) SellUBS AG

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Deere & Co. (John Deere) nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"