RBS-Kolumne

Süße Versuchung

25.10.13 16:31 Uhr

Süße Versuchung | finanzen.net

Weshalb die Zucker-Hausse nicht ewig anhalten wird.

Rasanter Kursanstieg: Rund 10 Prozent machte der Zuckerpreis in den vergangenen vier Wochen an Boden gut. Einen Schub verliehen dem Preis zum einen heftige Regenfälle im weltweit wichtigsten Anbauland Brasilien, wodurch sich die Ernte nach hinten verschiebt. So wurden nach Angaben des brasilianischen Branchenverbands UNICA in der zweiten Septemberhälfte über 20 Prozent weniger Zucker produziert als in den ersten zwei September-Wochen. Hinzu kommt, dass Zucker bewegte sich seit Mitte 2012 innerhalb eines Abwärtstrends. Seit diesem Sommer gelingt dem Agrarrohstoff allerdings eine Kurserholung; inzwischen zeigen die Indikatoren gar einen positiven Trend an. Für Anleger besteht dennoch kein Grund zu uneingeschränktem Optimismus. Zucker wirkt derzeit überkauft und hat um 20,00 und 21,80 US-Cent im Hafen von Santos laut dem Finanzdienstleister Bloomberg zuletzt drei Zucker-Lagerhäuser Feuer gefangen haben, wodurch auch der künftige Export des Süßstoffs beeinträchtigt werden könnte.

Korrektur ist nur eine Frage der Zeit

Auf der anderen Seite herrscht weltweit nach wie vor ein Überangebot an Zucker; ewig wird der Kursanstieg daher nicht anhalten. Kurzfristig könnte sich eine Wette auf steigende Kurse aber noch lohnen.

Zucker: Nur noch begrenztes Potenzial?

Zucker bewegte sich seit Mitte 2012 innerhalb eines Abwärtstrends. Seit diesem Sommer gelingt dem Agrarrohstoff allerdings eine Kurserholung; inzwischen zeigen die Indikatoren gar einen positiven Trend an. Für Anleger besteht dennoch kein Grund zu uneingeschränktem Optimismus. Zucker wirkt derzeit überkauft und hat um 20,00 und 21,80 US-Cent zudem charttechnische Widerstände vor sich.

Entscheidung naht

Gut möglich, dass Zucker spätestens an diesen Marken in eine kurzfristige Konsolidierung übergeht. Je nachdem, wie stark diese Konsolidierung ausfällt, ist auch der jüngste Kursanstieg zu bewerten.






















Kemal Bagci ist Derivate-Spezialist bei der RBS. In dieser Position entwickelt er strukturierte Produktlösungen, unter anderem auf Aktien- und Rohstoffmärkte. Nach seinem Studium in International Finance in Deutschland und den USA stieg er im Jahr 2005 bei der Deutschen Asset Management in London ein. Seit März 2010 ist er bei der RBS in Frankfurt tätig.

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