Industriemetalle im Höhenflug
Die Preise für Industriemetalle haben in den letzten Monaten deutlich zugelegt.
China spielt hier eine wichtige Rolle, aber auch die Investmentszene.
Die Preise für die Industrienmetalle Aluminium, Blei, Kupfer, Nickel, Zink und Zinn haben seit Wochen den Rallyegang eingelegt. Kostete etwa eine Tonne Kupfer im Juli, also vor nur drei Monaten, 6.500 US-Dollar, muss man heute dafür schon 8.500 US-Dollar auf den Tisch legen, satte 2.000 US-Dollar beziehungsweise 30 Prozent mehr. Und damit ist Kupfer noch nicht einmal der Highflyer in der Gruppe der Industriemetalle, wie ein Blick auf Zinn zeigt. Der Preis für eine Tonne Zinn legte seit Juli von 18.000 auf über 26.600 US-Dollar zu, ein Plus von fast 50 Prozent. Und selbst der „Looser“ Aluminium kommt noch auf eine Drei- Monats-Performance von 20 Prozent. Das ist weit mehr als der Aktienmarkt derzeit hergibt. Der DAX 30 etwa, wichtigster Stimmungsbarometer der deutschen Börsenlandschaft, kommt im gleichen Zeitraum auf eine Performance von 13 Prozent.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Boom trotz US-Flaute. Die extrem gute Entwicklung der Industriemetallpreise verwundert. Schließlich gelten Industriemetalle als ausgesprochen konjunktursensibel. Sie werden vor allem dann nachgefragt, wenn die Wirtschaft brummt, wenn geschaufelt und gehämmert wird. Kupfer zum Beispiel wird in einem hohen Maße in der Elektro- und Bauindustrie eingesetzt und dem Metall Zink kommt als Korrosionsschutz, etwa im Fahrzeugbau, eine herausragende Stellung zu. Alles Bereiche, die zumindest im Wirtschaftsland Nummer eins, in den USA, nicht so richtig laufen. Dort erholt sich zwar die Konjunktur, doch mehr schlecht als recht. So musste etwa der Stahlproduzent US-Steel erst am Dienstag einen Rückfall in die roten Zahlen melden. Auch die weiteren Aussichten beschreibt der Konzern als wenig rosig. „Unser Auftragseingang spiegelt die unsichere Situation der Wirtschaft in Nordamerika und Europa wider“, so der Vorstandschef John Surma.
China und Flucht in Sachanlagen. Warum die Industriemetalle trotzdem abheben, muss also mal wieder an der Wirtschaftswundernation China liegen. Mit einem Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von deutlich über zehn Prozent läuft die Konjunktur im fernöstlichen Land auf Hochtouren. Hier wird gebaut, was das Material hergibt. Im Krisenjahr 2009 etwa wurden in China mehr als 13 Millionen PKWs verkauft. In der Autonation USA waren es weniger als die Hälfte davon. Das lässt die Nachfrage nach Industriemetallen steigen. So importierte China im September knapp 242.000 Tonnen raffinierten Kupfer. Doch China allein reicht zur Erklärung der Industriemetallhausse nicht aus, so der Einwand von Marktbeobachtern. Auch die Stimmung in der Investmentszene spielt derzeit mit. Weil viele Anleger Angst vor einer Entwertung des Papiergeldes haben, vor allem des US-Dollars, werden große Mengen an Kapital in Sachanlagen umgeschichtet. Und zu diesen Sachanlagen zählen eben auch die Industriemetalle.
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